Digital Allgemein: Unterschied zwischen den Versionen
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Manche Decoder bieten mehr: Sonderfunktionen für fernbediente Kupplung oder Einschalten des Rauchgenerators, bei teuren Decodern sogar Soundwiedergabe. | Manche Decoder bieten mehr: Sonderfunktionen für fernbediente Kupplung oder Einschalten des Rauchgenerators, bei teuren Decodern sogar Soundwiedergabe. | ||
− | Immer gegeben ist | + | Immer gegeben ist Dauerzugbeleuchtung in den Loks und Wagen, quasi als Abfallprodukt. |
Alle diese Möglichkeiten ohne Digitalsystem gleichzeitig zu nutzen ist kaum bis gar nicht möglich. | Alle diese Möglichkeiten ohne Digitalsystem gleichzeitig zu nutzen ist kaum bis gar nicht möglich. |
Version vom 27. September 2005, 08:11 Uhr
Siehe auch: Digital_Umstieg
Inhaltsverzeichnis
Digitalsysteme allgemein
Fahren
Alle Digitalsysteme gehen von einem in die Lok eingebauten Decodern aus, der über das Gleis von einer Zentrale die Befehle von Handreglern oder anderen Eingabegeräten (z.B. PC/Stellwerk) empfängt.
Daraus folgt ein Mehraufwand entweder in Form eines höheren Anschaffungspreises oder in Form eines nachträglichen Decodereinbaus pro Lok. Lediglich in Wechselstrombereich sind die Decoder in heutigen Loks nahezu immer vorhanden. In beiden Fällen muss man mit Mehrkosten von 10,- € (einfacher Decoder ohne Lastregelung eingebaut) bis 100,- € (Sounddecoder, solo) rechnen. Nahezu sämtliche Modelle sind mit Schnittstellen ausgestattet, so daß bei Bedarf ein Decoder nach Wahl eingesteckt werden kann.
Der Sinn der Sache
Alle Loks können unabhängig voneinander gesteuert werden, ohne daß Trenngleise oder abgeschaltete Gleise vonnöten sind. Einher geht das meist mit standardmäßigen Sonderfunktionen in den Loks: Schaltbares Licht, einstellbare Höchstgeschwindigkeit, einstellbare Anfahr- und Bremsverzögerung, Lastregelung und oft Verbesserung der Fahreigenschaften.
Manche Decoder bieten mehr: Sonderfunktionen für fernbediente Kupplung oder Einschalten des Rauchgenerators, bei teuren Decodern sogar Soundwiedergabe.
Immer gegeben ist Dauerzugbeleuchtung in den Loks und Wagen, quasi als Abfallprodukt.
Alle diese Möglichkeiten ohne Digitalsystem gleichzeitig zu nutzen ist kaum bis gar nicht möglich.
Die Kosten
Wie schon beschrieben ist für Digital meist ein erhöhter Aufwand nötig. Dieser variiert, jenachdem ob vorhandenes umgestellt werden soll oder neues gekauft wird, und mit den Ansprüchen. Und er kostet zusätzlich Geld.
Man bekommt allerdings immer einen Mehrwert. Hier abzuwägen was man tatsächlich braucht und welche Strategie die richtige ist kann ein Problem sein.
siehe auch Die Fragen zum eigentlichen Umstieg
Digital fahren
Handbetrieb auf ewig
Eine Digitale Anlage die ohne jede Automatik auskommen soll ist schaltungstechnisch sehr einfach: alle Gleise werden untereinander verbunden und mit zwei Drähten mit dem Booster verbunden. Wenige Trennstellen werden nötig, wenn die Leistung des Boosters nicht mehr ausreicht und die Anlage in mehrere Lastbezirke eingeteilt werden muß.
Beibehaltung der analogen Sicherungstechnik
Die typische Zugsicherung analoger Modellbahnen, die Züge anhält, indem man einfach den Strom abschaltet, ist digital weiterhin nutzbar.
Halbautomatik zum Fahren
Halbautomatik heißt: die Loks halten langsam an roten Signalen oder fahren an bestimmten Stellen langsam. Das ist in den verschiedenen Systemen und bei verschiedenen Herstellern ganz unterschiedlich gelöst. Bei fast allen werden hier Trennstellen (und entsprechend lange Gleisabschnitte) benötigt, um zu erfassen, wo gerade eine Lok ist, und zusätzliche Elektronik, um das Bremsen zu veranlassen. Einige Systeme haben diese Funktionalität in die Decoder verlagert, man ist dann aber auf Produkte dieses Herstellers angewiesen, Trennstellen braucht man trotzdem. Insgesamt ist das ein problematischer Punkt und bisher nicht wirklich zufriedenstellend gelöst.
Auslösen von Funktionen durch Loks
Hier gibt es vier Ansätze: zum einen den Einbau von (vielen) Trennstellen und Belegtmeldern, die der Zentrale melden: hier ist irgendeine Lok, und eine Verknüpfung in der Zentrale, was passieren soll. Damit kann man hinter einer Lok das Signal auf "rot" stellen. Meist wird zusätzliche Elektronik benötigt.
Zum zweiten ein System, bei dem durch unter dem Gleis angebrachte Melder und in der Lok angebrachte Sender eine Meldung ausgelöst wird. Was dann zu geschehen hat wird in den Meldern definiert, die das an die Zentrale weitergeben. Ziemlich Proprietär, aber keine Trennstellen.
Zum dritten die Rückmeldung der Loknummer über das Gleis an die Zentrale. Trennstellen wie gehabt, zusätzliche Elektronik und sehr proprietär.
Zum vierten das Hinzufügen von ortsgebundenen zusätzlichen Daten in den digitalen Datenstrom. Dazu zählen das asymetrische Digitalsignal (Diodentrick) oder zusätzliche Daten in den Präambelbits, bekannteste Implementation HLU
Vollautomatik
Vollautomatik heißt: die Loks werden gesteuert und können Vorgänge auslösen. Das geht in aller Regel einher mit der Steuerung der kompletten Anlage durch einen PC oder eine Elektronik. Das bedingt aber daß der PC/die Elektronik weiß wo die Lok ist (Trennstellen, aber nicht solange Gleisabschnitte wie bei Halbautomatik, und Belegtmelder) und daß auch digital geschaltet wird. Es bedeutet nicht unbedingt, daß die Anlage nur automatisch betrieben werden kann oder immer alle Züge unter Aufsicht der Automatik fahren müssen, man kann bei den gängigen Steurungsprogrammen durchaus auch Loks händisch zwischen den automatischen Zügen fahren. Man gewinnt hierbei oft automatisch eine Fahrwegsicherung.
Das bedeutet?
Das bedeutet nichts anderes als daß man beim Bau der Anlage und bei der Auswahl des Systems eigentlich wissen will wie man einmal (im maximalen Ausbaustudium) fahren und steuern möchte. Wenn man sich das klar macht wird die Auswahl unter den Systemen schon einfacher.
Es bedeutet aber auch, daß Dinge die früher ganz einfach waren plötzlich komplizierter werden (Halbautomaik) und andersherum (Vollautomatik, Handbetrieb). Beim Handbetrieb wird der Spielkomfort größer, weil man einfach nur fahren muß, ohne sich um Schalter oder Trafos zu kümmern, bei der Vollautomatik kann man Regeln und Fahrpläne bequem am PC editieren, statt das Ganze in Relaischränke zu löten, es bleibt variabel.
Digital schalten
Grundsätzlich ist digitales Schalten eine Funktion, die völlig unabhängig von digitalem Fahrbetrieb arbeitet. Der Nutzen ist teilweise fragwürdig.
Weichendecoder
Das betrifft in erster Linie Weichen und Signale. Auch hier werden die Schaltbefehle über zwei Leiter übertragen, das können sogar die Gleise sein. Die Weichen werden mit Decodern ausgestattet, oft 4 in einem Gehäuse für 4 Weichen. Der finanzielle Aufwand ist mit 10,-- pro Weiche beträchtlich, der Nutzen eher gering. Man spart Kabel und Taster. Sehr sinnvoll ist das bei Teppichbahnen, bei denen die Decoder an der Weiche angebracht werden, aber da sind die Decoder noch viel teurer.
Stellen der Weichen
Manche Handregler erlauben das Stellen von Weichen, das kann, je nach Art des Spiels und Anzahl der Weichen, eine feine Sache sein. Man kann die Weichen auch von der Zentrale aus stellen, das ist meist umständlich. Ein Nutzen ist nicht recht erkennbar. Für manche Systeme gibt es Fahrstrassenschaltungen, hier werden mit einem Tastendruck mehrere Weichen auf einmal gestellt, sie können ebensoleicht zurückgestellt werden. Das kann durchaus eine sinnvolle und ausreichende Sache sein.
Gleisbildstellwerk
An die meisten Systeme kann über zusätzlich anzuschaffende Elektronik ein Geisbildstellwerk mit herkömmlichen Tastern angeschlossen werden. Der Aufwand ist erheblich, der Nutzen in der Einsparung von Kabeln wird hier interessanter, da nur noch 2 Leutungen zwischen GBS und Anlage nötig sind. Innerhalb beider Teile ist aber ein Kabelbaum nötig.
Der volle Nutzen
Er erschließt sich, wenn man die Schaltvorgänge komplex verknüpfen will und auch die Loks mitsteuern möchte. Das geschieht dann wieder über ein Steuerungsprogramm auf dem PC. Die Kosten sind hoch, aber ein solches System aus gekauften Komponenten ist für viele sicher weitaus einfacher zu realisieren als eine komplexe Relaisschaltung mit Elektronikbausteinen für die Loksteuerung. Flexibler ist es allemal.
Funktioniert das alles?
Ja, durchaus. Es gibt Einfachst-Zentralen, mit denen man gar nichts falsch machen kann. Aber: mit den Möglichkeiten steigt die Komplexität der Materie, und mit der Möglichkeit, Komponenten von den verschiedensten Herstellern zu kombinieren die Gefahr, daß irgendetwas doch nicht 100%ig zusammenpasst. Man sollte nicht erwarten daß man alles für eine Vollautomatik kauft und das am selben Abend in Betrieb nimmt.
Wie man sieht sind Fahren und Schalten nicht unbedigt gemeinsam nötig.
Dennoch: gemessen an den Möglichkeiten geht es sicher einfacher als jede herkömmliche Art, eine Modellbahn zu betreiben. Eine Startpackung hat man in 5min aufgebaut, und die Loks 2 und drei bekommt man in derselben Zeit problemlos zum Laufen, wenn man fertig digitalisierte kauft.