Die Vogelsberger Westbahn
- Titel: Die Vogelsberger Westbahn
- Autoren: Michael Meinhold, Jan Bruns, Ludwig Fehr, Horst Meier, Gebhard Weiß, Burkhard Rieche, Martin Knaden, Thomas Siepmann
- Verlag: Miba-Verlag
- Erscheinungsjahr: 1999
- ISBN: 3-86046-052-8
- Kategorie: Modell: Gleisbau, Gebäudebau, Landschaftsbau, Betrieb
- Format: Hardcover, DIN A4, 164 Seiten
- Preis: 59,- DM, leider nicht mehr neu erhältlich (gilt für die gedruckte Version)
- Preis: 21,99 EUR für die eBook-Version
Rezensent: Frank Wieduwilt
Inhalt
Michael Meinhold und die "Comedian Hanullists" beschreiben den Nachbau einer hessischen Nebenbahn in der Epoche 3.
- Die Strecke Hungen-Mücke
- Haltestelle Laubacher Wald
- Der Bahnhof Laubach (Oberhessen)
- Der lange Weg vom Plan zur Bahn
- Der Unterbau
- Gleise, Weichen, Antriebe
- Brücken, Mauern und Straßen
- Bäume und Begrünung
- Gebäudebau
- Fahrzeugumbauten
- Digitalsteuerung
- Detailausgestaltung
- Betrieb
Das Buch beschreibt den Bau der im 1998er Jubiläumsjahrgang der Miba vorgestellten "Vogelsberger Westbahn".
Der Band beginnt mit einer Beschreibung der Vorbildstrecke von Hungen nach Mücke. Neben zahlreichen Fotos finden sich die Gleispläne sämtlicher Bahnhöfe der Strecke sauber gezeichnet im Buch. Es folgt eine Beschreibung der Haltestelle Laubacher Wald, dann wird der Bahnhof Laubach, der den Mittelpunkt der "Westbahn" bildet, ausführlichst vorgestellt. Das nächste Kapitel beschreibt den Weg zum endgültigen Anlagenplan.
Der Abschnitt über den Bau des Unterbaus und der Segmentkästen hinterläßt einen zwiespältigen Eindruck. Einerseits ist der so lobend beschriebene Unterbau aus gelochten Stahlwinkelprofilen mit Sicherheit äußerst stabil, mit Sicherheit aber auch äußerst teuer. Die Segmentkästen entstehen aus Sperrholz, was wieder eher nachvollziebar und -baubar ist.
Ludwig Fehr beschreibt im nachfolgenden Abschnitt den Umbau von Roco- und Peco-Weichen und gibt einige Hinweise zum Selbstbau mechanischer Weichen- und Signalantriebe.
Der Bau von Felsen, Stützmauern, Straßen und einer Straßenbrücke ist Gegenstand des 7. Kapitels. Horst Meier erklärt unter anderem die Verwendung der Gipsformen von Spörle und die Gestaltung von Straßen mit Balsaholz.
"Aus dem Herzen der Natur" ist das Landschaftsbaukapitel überschrieben, das ich mir etwas ausführlicher gewünscht hätte. Den Verweis auf eine andere Broschüre des Miba-Verlags zum Thema Nadelbaum-Selbstbau finde ich etwas unpassend.
Ganz anders der Abschnitt über den Gebäudebau. Alle selbstgebauten Gebäude werden ausführlich beschrieben, die Baupläne im H0-Maßstab sind abgedruckt. Gebhard Weiß, der die Gebäude gebaut und die Pläne gezeichnet hat, ist ein Meister seines Fachs.
Für den Abschnitt "Westwärts rollen feine Räder", das sich mit den Fahrzeugen auf der Westbahn beschäftigt, gilt das zum Thema Landschaftsbau gesagte: Hier hätten die Autoren ruhig etwas mehr Informationen geben können. Einige sehr interessante Lokomotiven sind einfach nur mit einem Foto und einer Bildunterschrift vertreten.
Das Digitalkapitel bietet für den Anfänger wenig Informationen, der Fortgeschrittene findet gar nichts Neues.
Gut gelungen ist der Teil über die Anlagenausgestaltung.
Mit am besten hat mir der letzte Teil über den Fahrplanbetrieb gefallen. Es wird genau beschrieben, wie der Fahrplan der Vorbildstrecke auf die Anlage übertragen wurde.
Wertung
Mir hat das Buch gut gefallen. Die beschriebenen Mängel sind zu verschmerzen. Wer Schritt-für-Schritt- Anleitungen sucht, sollte aber doch lieber zu "Gruß aus Ferbach" greifen, das einzelne Bautechniken besser beschreibt. Dieses Buch lebt von den hervorragenden Fotos und gibt viele Anregungen zum Nachbau. Empfehlenswert.