Geräuschdämmung
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Schalldämmung auf der Modellbahnanlage
Zuerst möchte ich mal anmerken, daß ein gewisses Maß an Rollgeräusch auf der Modellbahn durchaus vorbildgerecht ist, was jeder bestätigen kann, der mal an einem Bahnsteig mit vorbeirauschendem Güterzug verweilt hat.
Maßnahmen zur Geräuschdämmung
Da aber immer wieder die Frage nach effizienter Geräuschdämmung auftritt, hierzu einige Bemerkungen. Der Krawall, der beim Rasselbahnern entsteht, setzt sich wie folgt zusammen:
Betriebsgeräusch des Triebfahrzeuges
Auf den Unterbau (Kasten, Platte) übertragene Resonanzen Schallabstrahlung vom Gleisbett, Rollgeräusche Der Schmerzensschrei beim Anblick einer orangen M*-BR 55 gehoert da nicht dazu, auch wenn oft als stoerend empfunden :).
Aber ernsthaft: Während sich Punkt 1 leicht verwirlichen läßt (Fahrzeuge schmieren, Getriebe oder Motor wechseln, Fahrzeug nicht verwenden), ist Punkt 2 schwieriger zu erfüllen. Die Resonanzen können vermieden werden, indem
- die Schallübertragung auf den Kasten unterbunden wird
- der Kasten daran gehindert wird, die Schallschwingungen abzugeben
Ersteres ist von den Vorschlägen in der Newsgroup der Hauptansatzpunkt, fuehrt aber oft nicht zum erwünschten Ergebnis. Das Problem ist einfach, daß das Gleis ja irgendwie am Trassenbrett befestigt werden muß, was mehr oder weniger gute Schallbrücken ergibt. Am negativsten dürfte sich das Annageln der Gleise ausmachen, die oft empfohlene Korktapete dämmt zwar, aber nicht sehr. Wird dann noch Gleisschotter aufgebracht und festgeklebt, ergibt das auch eine gute Schallbrücke. Am besten sollte eine Styroporplatte (5mm) funktionieren, auf die das Gleis aufgeklebt wird.
Erfolgversprechender ist das Verhindern von Resonanzen am Unterbau selbst: Es macht einen Unterschied, ob die umgebende Modelllandschaft aus Papier/Draht/Leim oder Styropor/Moltofill besteht. Das Styropor hat, da es weicher und flexibler ist als geleimtes Papier, einen großen Beitrag zur Lärmreduktion.
Nicht zu verhindern ist die Schallabstrahlung vom Gleisrost/Gleisbett selbst, womit sich auch die Bahnbauer im Maßstab 1:1 (=:) herumschlagen müssen. Beim Vorbild wird zu Rasengleisen oder Daempfelementen auf den Schienen gegriffen, was bei der Modellbahn aber schwierig nachzubilden wäre. Einen guten Daempfungseffekt hat beispielsweise die Gummibettung des ROCO-Line-Gleissystems.
Laufgeräusch ja - auch die echte Bahn läuft ja nicht geräuschlos, und wer schon einmal einen schweren Güterzug mit einer ÖBB-1020 (die österreichische Version der E94, mittlerweile bis auf einzelne Museumsloks verschwunden) unerwartet vorbeirauschen hat hören, weiß wovon ich spreche. Aber je nach Konstruktion des Unterbaus kann selbst eine kleine Modellbahn zur Lärmbelästigung werden. Aufgrund der häufigen Diskussionen zu diesem Thema in de.rec.modelle.bahn hat Edbert van Eimeren eine Zusammenstellung geschrieben, die ich hier mit seiner Erlaubnis wiedergebe:
Kleine Zusammenfassung:
Dünnes Material neigt stärker zum Schwingen als dickeres. Leichteres Material neigt stärker zum Schwingen als schwereres (innerhalb derselben Stoffgruppe). (Massenträgheit) Starre Verbindungen z.B. durch Schrauben oder ausgehärteten (Weiss)Leim übertragen Schall. Elastische Verbindungen durch dauerelastische Kleber (z.B. Silikon) entkoppeln Teile akustisch voneinander. Verbundwerkstoffe bringen dem Schall mehr Widerstand entgegen als einfache. Schalleinleitung in die Trasse oder das Grundbrett kann nur durch elastische Verbindung reduziert werden. Der Anlagenunterbau kann als Resonanzraum wirken. Mehr Unterteilungen und/oder Dämmmaterial können dem entgegenwirken. Je größer ein Teil ist, desto leichter kann es in Schwingung versetzt werden. Mehr Stützpünkte und/oder grössere Masse kann dem entgegenwirken. Glatte Flächen (egal welcher Werkstoff) reflektieren Schall. Aufrauhen der Oberfläche oder Verkleidung mit weichem, rauhem Material kann das reduzieren.