Typologie der H0-Bahner

aus DerMoba, der Wissensdatenbank für Modellbahner
Version vom 15. Januar 2006, 15:11 Uhr von Werner Falkenbach (Diskussion | Beiträge) (kat)

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Von Torsten Eckert

Aus der nach strengsten, ja schon fast wissenschaftlich zu nennenden Gesichtspunkten durchgeführten Auswertung aller bislang zu diesem Thread eingegangenen Beiträge bin ich zu folgender Typologie der H0-Bahner gelangt.

Der 3L-Bahner

Er ist sich bewußt, daß er die einzig wahre Art und Weise des Modellbahnens für sich entdeckt hat, und vertritt diese These vehement. Er kauft nur M******, und zwar alles von M******. Deshalb erwartet er auch ungeduldig auf das erscheinen einer Neigetechnik-Dampflok mit oberleitungsgespeister elektrischer Hauptfeuerung in Länderbahnfarben.

Den 3L-Bahner erkennt man an seinen muskulösen Armen, die er sich durch das hantel, äh das hantieren mit den schweren Loks antrainiert hat. Darüber hinaus ist er aufgrund der M******-Preise notorisch Pleite. Nicht zuletzt verteidigt er die Firma M****** mit einer Inbrunst, die einer Bache beim Schutz ihrer Frischlinge zur Ehre gereichen würde. Auf Kritiker, insbesondere 2L-Bahner, wird er mit einer Baureihe 53 gnadenlos eindreschen, egal wie berechtigt die Kritik ist.

Treffen sich mehrere 3L-Bahner zur geselligen Runde, in der Witze übrigens fast immer mit dem Satz "Hat einer 'ne Gleichstrombahn und will 'ne Kehrschleife bauen" beginnen, spielen sie nach dem Genuß einiger Bierchen das beliebte Lok-Jumping. Hierbei gewinnt der, der eine nichtdigitalisierte Lok beim Fahrtrichtungswechsel am höchsten und weitesten springen läßt.

Der 2L-Bahner

Er ist sich bewußt, daß er die einzig wahre Art und Weise des Modellbahnens für sich entdeckt hat, und vertritt diese These vehement. Wenn er sich nicht gerade mit seiner eigenen Bahn beschäftigt, wälzt er den Neuheitenkatalog von M******, um, zur Not unter Zuhilfenahme einer Lupe, Fehler zu finden. Gelingt ihm dies, ist er glücklich, und hat für die kommende Dekade kein anderes Gesprächsthema als diesen von ihm heldenhaft aufgedeckten Fehler. Darüber philosophiert er fast so gern wie über das Thema "Wieso auf meiner Anlage der Bau einer Kehrschleife kein Problem ist."

2L-Bahner erkennt man oft an der angeschlagenen Gesundheit. Neben gelegentlich von 3L-Bahnern zugefügten Verletzungen (siehe oben), leidet er unter Schlafmangel. Er schreckt regelmäßig aus Alpträumen hoch, in denen z.B. seinen Modellen Mittelstromabnehmer gewachsen sind, oder er die Punktkontakte an den Schwellen des nächstgelegenen Hauptbahnhofes putzen muß. Er erwacht dann und kann erst wieder einschlafen, nachdem er die mechanischen Verbindungelemente seiner Lieblingslok abgezählt hat. Ist dies geschehen, drückt er ihr einen dicken Schmatz auf die äußeren Fahrzeugbegrenzungen, und kann beruhigt zu Bett gehen.

Bis die Tage

Ecki