SRCP - Simple Railroad Command Protocol 0.7.2
Inhaltsverzeichnis
- 1 Torsten Vogt, Martin Ostermann, Kurt Haders, Olaf Schlachter, Matthias Trute, Tobias Schlottke, Edbert van Eimeren, Stefan Bormann, Michael Reukauff
- 2 1. Einleitung
- 3 1.1 Konventionen
- 4 1.2 Übertragungskanäle
- 5 2. Allgemeine Kommandos zur Serversteuerung
- 6 3. Kommandos zur Digitalsteuerung
- 7 3.1 Befehle und Gerätegruppen
- 8 3.2 Weitere Befehlsparameter
- 8.1 Befehlsparameter des Befehls SET
- 8.2 Gerätegruppe GL
- 8.3 Hinweise für Entwickler von SRCP-konformen Servern
- 8.4 Gerätegruppe GA
- 8.5 TIME
- 8.6 POWER
- 8.7 Befehlsparameter des Befehls GET
- 8.8 Gerätegruppe GL
- 8.9 Gerätegruppe GA
- 8.10 Gerätegruppe FB
- 8.11 Zeit
- 8.12 Power
- 8.13 Befehlsparameter des Befehls WAIT
- 8.14 Gerätegruppe FB
- 8.15 TIME
- 8.16 Befehlsparameter des Befehls INIT
- 8.17 Feeback Module
- 8.18 TIME
- 8.19 Befehlsparameter des Befehls TERM
- 9 4. Kommandos zur Dekoderprogrammierung
- 10 4.1 Dekodereinstellungen ändern
- 11 4.2 Dekodereinstellungen verifizieren
- 12 4.3 Dekodereinstellungen auslesen
- 13 5. Datenformate der Serverinformationen
- 14 5.1 Rückmeldepollport
- 15 5.2 Informationsport
- 16 6. Ausblicke, zukünftige Erweiterungen
- 17 6.1 Zentrale Konfiguration
- 18 6.2 Erweiterung der Befehle auf andere Gerätegruppen
- 19 6.3 Quittierung von Befehlen
- 20 6.4 Konfiguration des Servers auslesen
- 21 7. Glossar
Torsten Vogt, Martin Ostermann, Kurt Haders, Olaf Schlachter, Matthias Trute, Tobias Schlottke, Edbert van Eimeren, Stefan Bormann, Michael Reukauff
Juli 2000
1. Einleitung
Das SRCP beschreibt einen Befehlssatz zur Client-Server-Kommunikation zwischen Serverprozessen zur Steuerung von digitalen Modelleisenbahnen und deren Clients. Serverprozesse sind entweder Software-Signalgeneratoren oder Treiber für HW-Interfaces. Clients sind typischerweise Steuerungsprogramme.
Der SRCP-Befehlssatz besteht aus Kommandos, die direkt das Verhalten des Servers betreffen und aus Kommandos, die für die Dekoder der Modellbahnanlage bestimmt sind. Weiterhin werden Kommandos, die die Verarbeitung von Rückmeldungen betreffen spezifiziert.
Der Server kann über ein Zeitgebermodul verfügen, das alle Clients mit einer einheitlichen Modellzeit versorgen kann.
1.1 Konventionen
Die Übertragung der Kommandos von den Clients zum Server erfolgt via tcp/ip. Alle Kommandos werden mit dem Zeichen '\n' (line feed (LF), #10) abgeschlossen. Ein vorangestelltes '\r' (carriage return (CR), #13) wird akzeptiert. Jedes Kommando besteht aus Worten, die durch Whitespace (Leerzeichen, Tabulatoren) getrennt sind.
Die Worte der Kommandos können aus der Menge der Zeichen { "0".."9", "*", "-", "A".."Z", "a".."z" } gebildet werden.
Der Server wertet die Kommandos case-sensitive aus, d.h. zwischen Groß- und Kleinbuchstaben wird unterschieden.
Zahlen sind Ganzzahlen. Eine Beschränkung des Wertebereiches besteht nicht generell.
Kommandos, die unvollständig oder offensichtlich falsch sind werden vom Server ignoriert.
1.2 Übertragungskanäle
Ein SRCP-konformer Server stellt den Clients drei Ports zur Verfügung.
- Kommandoport
- Rückmeldepollport
- Informationsport
Der Kommandoport dient den Clients dazu, dem Server Kommandos übermitteln. Der Server versucht die Kommandos auszuführen. Bei manchen Kommandos erwartet der Client eine Antwort. Die Antwort des Servers wird ebenfalls über den Kommandoport abgewickelt.
Der Rückmeldepollport wird nur unidirektional vom Server zum Client benutzt. Meldet sich ein Client am Rückmeldepollport an, so sendet der Server jede Statusänderung einer Rückmeldeeinheit an den Client zurück. Mit diesem Mechanismus ist es möglich, Rückmeldungen beim Client ereignisgesteuert zu bearbeiten.
Auch der Informationsport wird nur unidirektional von Server zu den Clients benutzt. Er ist eine Art Broadcast-Kanal, der ständig vom Server mit Statusänderungen von Lokdekodern und Schaltdekodern gefüttert wird. Er dient dem asynchronen Abgleich mehrerer Clients am selben Server.
Der Server bestimmt die Portnummern. Standardportnummer für den Kommandoport ist 12345. Der Rückmeldepollport und der Informationsport sind die beiden unmittelbar folgenden Portnummern. Standardmässig ergeben sich somit folgende Portnummern:
- Kommandoport : 12345
- Rückmeldepollport: 12346
- Informationsport : 12347
Nimmt ein Client zum Kommandoport Kontakt auf, muß der Server zunächst einen einzeiligen Informationstext über diesen Port zum Client schicken. Dieser Text sollte den Namen des Servers, dessen Versionsnummer und die implementierte SRCP-Version enthalten.
Beispiel:
erddcd v0.9.511; SRCP 0.5.0
Anschliesend wartet der Server auf Kommandos des Client. Der Client muß den Informationstext lesen und kann nun seinerseits Kommandos an den Server schicken.
2. Allgemeine Kommandos zur Serversteuerung
Kommunikationsports
- Client -> Server: Kommandoport
- Server -> Client: entfällt
Kommandos
- SHUTDOWN : Der Server beendet sich
- LOGOUT : Dem Server wird angzeigt, dass sich ein Client ausloggt
- RESET : Der Server re-initialisiert sich
Folgende Kommandos sind von Clients nicht mehr zu verwenden, müssen vom Server jedoch implementiert werden
- STARTVOLTAGE identisch mit SET POWER ON
- STOPVOLTAGE identisch mit SET POWER OFF
3. Kommandos zur Digitalsteuerung
3.1 Befehle und Gerätegruppen
SRCP definiert 8 generelle Befehle, die über den Kommandoport abgewickelt werden.
- SET
- Setzt einen Wert vom Client über den Server zum Gerät.
- GET
- Ermittelt den aktuellen Zustand eines Gerätes.
- WAIT
- Wartet, bis ein Gerät einen bestimmten Zustand erreicht hat.
- INIT
- Falls Geräte explizit initialisiert werden müssen.
- TERM
- Falls die mit INIT getroffenen Einstellungen wieder entfernt werden sollen.
- READ
- Liest einen Wert aus, Ergänzung zum WRITE
- WRITE
- Setzt einen Wert vom Client und liefert eine Antwort (Quittung) zurück.
- VERIFY
- Überprüft, ob ein Wert einen bestimmten Wert hat.
Geräte entstammen den Gerätegruppen Lokdekoder, Schaltdekoder, Rückmeldeeinheiten und sonstigen Bereichen.
Über Parameter wird festgelegt, auf welche Gerätegruppe sich ein Befehl bezieht. Der erste Parameter legt immer die Gerätegruppe fest:
Die Befehle WRITE, VERIFY und READ sind für die Verwendung von Programmierinterfaces (Dekoder) vorgesehen.
- GL
- Lok- und Funktionsdekoder (generic loco)
- GA
- Schaltdekoder (generic accessory)
- FB
- Rückmeldeeinheit (feedback)
- TIME
- Zeitnormal
- POWER
- Energieversorgung der Modellanlage
Anwendbarkeit der Befehle auf Gerätegruppen:
| SET GET WAIT INIT TERM ---+---------------------------- | GL | x x - - - | GA | x x - - - | FB | - x x x - | TIME | x x x x - | POWER | x x - - -
Bei den Befehlen GET und WAIT erwartet der Client vom Server eine Antwort. Es kann nun vorkommen, daß der Server zur gestellten Anfrage keine Antwort geben kann. In diesen Fällen muß der Server eine Zeichenkette zum Client senden, die folgendem Format genügt:
INFO <error code> \n
Als "error code" muß eine negative Zahl übergeben werden. Folgende Konventionen gelten:
INFO -1 ==> Befehl wird nicht unterstützt (not supported)
INFO -2 ==> Keine Information vorhanden (no data)
INFO -3 ==> Zeitlimit überschritten (vgl. WAIT) (timeout)
3.2 Weitere Befehlsparameter
Die weiteren Befehlsparameter legen genau fest, welches konkrete Gerät und welche Eigenschaften beeinflußt oder abgefragt werden sollen.
Befehlsparameter des Befehls SET
Gerätegruppe GL
SET GL <protocol> <addr> <direction> <V> <V_max> <func> <nro_f> <f1> .. <fn>
Länge eines Kommandos (variabel): Befehlsendezeichen ist "\n"
Kommunikationsports
- Client -> Server: Kommandoport
- Server -> Client: entfällt
Bedeutung der Argumente:
- protocol
- M1, M2, M3, M4, MF, NB, N1, N2, N3, N4, PS
- M1: Märklin alt (rel. FRU, 80 Adr., 1 Funkt., 14 FS)
- M2: Märklin neu (abs. FRU, 80 Adr., 5 Funkt., 14 FS)
- M3: M2 erweitert (abs. FRU, 256 Adr., 5 Funkt., 28 FS)
- M4: M2 erweitert (abs. FRU, 256 Adr., 5 Funkt., 14 FS)
- M5: M2 erweitert nach Märklin (abs. FRU, 80 Adr, 5 Funkt., 27 FS)
- MF: altes Märklin Format für Funktionsdekoder
- NB: NMRA-DCC Basisprotokoll (abs. FRU, 7-bit-Adr., 14 FS)
- N1: NMRA-DCC erweitert (abs. FRU, 7-bit-Adr., 5/9/13 Funkt., 28 FS)
- N2: NMRA-DCC erweitert (abs. FRU, 7-bit-Adr., 5/9/13 Funkt., 128 FS)
- N3: NMRA-DCC erweitert (abs. FRU, 14-bit-Adr.,5/9/13 Funkt., 28 FS)
- N4: NMRA-DCC erweitert (abs. FRU, 14-bit-Adr., 5/9/13 Funkt., 128 FS)
- PS: protocol by server, der Server bestimmt den Protokolltyp
- addr
- Zahl >= 0
- direction
- 0 (= rückwärts), 1 (= vorwärts), 2 (= Nothalt)
- V
- 0 .. V_max ((virtuelle) Geschwindigkeit)
- V_max
- 0 .. 999 (maximale (virtuelle) Geschwindigkeit) V_max=0 ==> virtuelle Fahrstufe = reale Fahrstufe
- func
- 0 (= aus), 1 (= an)
- nro_f
- 0 .. x (Anzahl der Zusatzfunktionen (number of functions))
- f1 .. fn
- 0 (= aus), 1 (= an)
Beispiel
SET GL N2 1 1 50 250 1 4 0 1 0 0
Umrechnung der virtuellen Geschwindigkeit in echte Fahrstufen:
gegeben sind
- DEC_fs (Anzahl der realen Dekoderfahrstufen, implizit bekannt)
- V (virtuelle Geschwindigkeit, Argument)
- V_max (maximale virtuelle Geschwindigkeit, Argument)
gesucht
- V_fs (reale Fahrstufe, die der virtuellen Geschw. entspricht)
Algorithmus: V_fs = round((V * DEC_fs)/V_max)
Hinweise für Entwickler von SRCP-konformen Servern
Es ist darauf zu achten, daß wirklich nur dann die reale Fahrstufe 0 (Stillstand) errechnet wird, wenn das Argument V gleich Null ist. Die Funktion "round" ist deshalb hinreichend intelligent zu implementieren.
V_fs darf nur als Geschwindigkeitsangabe interpretiert werden. Manche Dekoder reagieren z.B. bei Fahrstufe 1 mit einem Nothalt, andere mit einem Richtungswechsel, wieder andere mit einer Selbstzerstörungssequenz ;-). Sollen solche Dekoder unterstützt werden, dann hat der Server dafür zu sorgen, daß V_fs entsprechend angepaßt wird, bevor das Kommando an den Dekoder gesendet wird. Aus Sicht der Clients müssen die Fahrstufen sukzessive von 0 bis zur maximalen Fahrstufenanzahl durchnummeriert sein.
Wird V_max auf 0 gesetzt, dann darf keine Umrechnung der Fahrstufe vorgenommen werden. D.h. die mit V übermittelte Fahrstufe ist direkt an die Dekoder weiterzusenden. Dies erlaubt Clients den direkten Zugriff auf die Dekoder.
Sendet der Client den Protokolltyp PS (protocol by server), dann muß der Server entscheiden, welches Protokoll er für die übermittelte Adresse wählt. Die anderen Protokolltypen stellen für den Server natürlich auch nur Empfehlungen des Clients dar. Der Server hat immer die Freiheit, einer Adresse ein anderes, geeigneteres Protokoll zuzuweisen.
Beispiele
(50*28)/250 = 5.7 ==> V_fs = 6 (4*28)/250 = 0.448 ==> V_fs = 1 (!!!) (0*28)/250 = 0 ==> V_fs = 0
Gerätegruppe GA
SET GA <protocol> <acc_nr> <acc_port> <action> <delay>
Länge eines Kommandos (variabel): Befehlsendezeichen ist "\n"
Kommunikationsports:
- Client -> Server: Kommandoport
- Server -> Client: entfällt
Bedeutung der Argumente
- protocol
- :* M: Märklin/Motorola-Format
- N: NMRA-DCC-Format
- acc_nr
- Zahl >= 0 (Nummer der Weiche/des Signals)
- acc_port
- 0, 1 (Ausgang des Dekoders)
- action
- 0, 1 (0 = deaktiviert, 1 = aktiviert)
- delay
- Wert in Millisekunden (1000stel-Sekunden). Gibt an, nach welcher Zeit der Daemon einen aktivierten Ausgang automatisch deaktivieren soll. Wird "-1" als delay übergeben, dann wird der Ausgang nicht automatisch deaktiviert. Ist action=0 (Deaktivierung) wird delay ignoriert, muß aber angegeben werden (sinnvoller Wert: "-1").
Belegung der Dekoderausgänge:
- 0 = Weiche abbiegen, Signal Hp0, ...
- 1 = Weiche gerade, Signal Hp1, ...
Beispiel:
SET GA M 0023 1 1 20
TIME
SET TIME <Tag> <Stunde> <Minute> <Sekunde> <fx> <fy>
Kommunikationsports:
- Client -> Server: Kommandoport
- Server -> Client: entfällt
Bedeutung der Argumente
Die aktuelle Modellzeit und die Verzerrung gegenüber der Realzeit wird festgelegt. Bei erstmaligen Aufruf vergleichbar mit einem INIT TIME.
- Tag
- sequentielle Folge von Tageszahlen (julianisch)
- Stunde
- 0..23, besteht aus 60 MINUTEN
- Minute
- 0..59, besteht aus 60 SEKUNDEN
- Sekunde
- 0..59
- FX, FY
- Ganzzahlige Bestandteile der Zeitverzerrung
Beispiel:
SET TIME 1 23 55 0 1 1
setzt auf den Abend des ersten Tages mit Modellzeit gleich Realzeit. (vgl. INIT TIME)
POWER
SET POWER <state> <freetext>
Kommunikationsports:
- Client -> Server: Kommandoport
- Server -> Client: entfällt
Bedeutung der Argumente
- State
- ;; ON
- Schaltet die Energieversorgung ein
- OFF
- Schaltet die Energieversorgung ab
- Freetext
- Ein optionaler Text mit maximal 100 Zeichen, der an das INFO Packet angehängt wird und nähere Informationen geben kann. Es werden ausdrücklich keine Vorgaben über den Inhalt gemacht.
Befehlsparameter des Befehls GET
Gerätegruppe GL
GET GL <protocol> <addr>
Länge eines Kommandos (variabel): Befehlsendezeichen ist "\n"
Kommunikationsports:
- Client -> Server: Kommandoport
- Server -> Client: Kommandoport
Bedeutung der Argumente: siehe SET GL
Der Server sendet an den Client alle verfügbare Info zu dem mit >protocol> und <addr> spezifizierten Lok- oder Funktionsdekoder. Diese Info muß wie folgt formatiert werden:
INFO GL <protocol> <addr> <direction> <V> <V_max> <func> <nro_f> <f1> .. <fn>
(vgl. SET GL)
Sollte keine Information vorhanden sein, oder der Server den Befehl GET nicht unterstützen, dann muß der Server "INFO <error code>" an den Client senden (vgl. Digitalsteuerung).
Gerätegruppe GA
GET GA <protocol> <acc_nr> <acc_port>
Länge eines Kommandos (variabel): Befehlsendezeichen ist "\n"
Kommunikationsports:
- Client -> Server: Kommandoport
- Server -> Client: Kommandoport
Bedeutung der Argumente: siehe SET GA
Der Server sendet an den Client alle verfügbare Info zu dem mit <protocol> und <acc_nr> spezifizierten Schaltdekoder. Diese Info muß wie folgt formatiert werden:
INFO GA <protocol> <acc_nr> <acc_port> <state>
(vgl. SET GA, ersetze <state> durch <action>)
Sollte keine Information vorhanden sein, oder der Server den Befehl GET nicht unterstützen, dann muß der Server "INFO <error code>" an den Client senden (vgl. Digitalsteuerung).
Gerätegruppe FB
GET FB <module_type> <portnr>
Länge eines Kommandos (variabel): Befehlsendezeichen ist "\n"
Kommunikationsports:
- Client -> Server: Kommandoport
- Server -> Client: Kommandoport
Bedeutung der Argumente
- module_type
- :* S88 (Märklin s88-Bus am Parallelport des PC)
- I8255 (i8255 Karte)
- M6051 (Märklin s88-Bus via Interface 6051)
- portnr
- konkreter Eingang eines Räckmeldemoduls oder "*" für alle verfügbaren Eingänge
Der Server sendet auf dem Rückmeldekanal an den Client den aktuellen Status des mit <module_type> und <portnr> spezifizierten Rückmeldemoduleingangs. Diese Info muß wie folgt formatiert werden:
INFO FB <module_type> <portnr> <state>
Wobei state entweder "0" oder "1" sein darf.
Wurde als portnummer der Platzhalter "*" angegeben, so sendet der Server als portnummer den "*" (ohne Hochkomma), gefolgt von den Zuständen aller angeschlossenen Ports. Diese Zustände werden NICHT durch Leerzeichen getrennt.
Beispiel
INFO FB M6051 * 1100110010101111
Sollte keine Information vorhanden sein, oder der Server den Befehl GET nicht unterstützen, dann muß der Server "INFO <error code>" an den Client senden (vgl. Befehle und Gerätegruppen).
Zeit
GET TIME
Kommunikationsports:
- Client -> Server: Kommandoport
- Server -> Client: Kommandoport
Liefert die aktuelle Modellzeit und die Verzerrungsfaktoren als INFO-Zeile
INFO TIME <Tag> <Stunde> <Minute> <Sekunde <fx> <fy>
Sollte keine Modellzeit definiert sein, so muß der Server dies mit "INFO -2" (no data) an den Client senden (vgl. Befehle und Gerätegruppen).
Power
GET POWER
Kommunikationsports:
- Client -> Server: Kommandoport
- Server -> Client: Kommandoport
Ermittelt den aktuellen Zustand der Energieversorgung. Als Antwort erscheint
INFO POWER [ON|OFF] <Message_Text>
Messagetext ist hierbei der zuletzt gesetzte Wert (vgl. SET POWER)
Befehlsparameter des Befehls WAIT
Gerätegruppe FB
WAIT FB <module_type> <portnr> <value> <timeout>
Länge eines Kommandos (variabel): Befehlsendezeichen ist "\n"
Kommunikationsports:
- Client -> Server: Kommandoport
- Server -> Client: Kommandoport
Wartet, bis der angegebene Port den Wert value (0,1) annimmt. Wartet aber höchstens timeout Sekunden. Sendet falls der timeout nicht eingetreten ist, die gleiche Information wie GET FB. Sollte der timeout überschritten werden, wird "INFO -3" an den Client gesendet.
Sollte keine Information vorhanden sein, oder der Server den Befehl WAIT nicht unterstützen, dann muß der Server "INFO <error code>" an den Client senden.
TIME
WAIT TIME <Tag> <Stunde> <Minute> <Sekunde>
Kommunikationsports:
- Client -> Server: Kommandoport
- Server -> Client: Kommandoport
Wartet, bis die Modellzeit den angegebenen Zeitpunkt mind. erreicht hat und liefert einen INFO-String mit der aktuellen Modellzeit.
bei nicht initialisiertem Zeitgeber wird "INFO -1" geliefert. Ist die aktuelle Modellzeit bereits später als die übergebende Zeit ist die Bedingung ohne weitere Wartezeit erfüllt. Offensichtlich falsche Zeitangaben werden durch "INFO -1" an den anfordernden Client ignoriert.
Befehlsparameter des Befehls INIT
Feeback Module
INIT FB <module_type>
Kommunikationsports:
- Client -> Server: Kommandoport
- Server -> Client: entfällt
Initialisiert die entsprechenden Rückmeldeeinheiten. Keine Nachricht an den Client.
TIME
INIT TIME <Tag> <Stunde> <Minute> <Sekunde> <fx> <fy>
startet den Zeitgeber mit der Verzerrung FX/FY am angegeben Zeitpunkt. Jede volle Modellminute wird sodann als INFO Paket auf dem INFO-Port aller aktiven und zukünftigen Clients ausgesendet.
Die Modellzeit errechnet sich wie folgt:
(Delta) Modellzeit = (Delta) Realzeit * FX / FY
Beispiel:
- FX=10 FY=1 -> Jede Realminute werden 10 Modellminuten generiert (also alle 6 Sekunden eine).
- FX=1 FY=10 -> Alle 10 Realminuten läuft eine Modellminute ab.
- FX=1 FY=1 -> Jede Realminute läuft eine Modellminute ab
Die Tageszahl wird fortlaufend alle 24 Modellstunden hochgezählt.
Befehlsparameter des Befehls TERM
Keine bislang
4. Kommandos zur Dekoderprogrammierung
Es gibt Dekoder, die auf einem Programmiergleis oder "on-track" programmierbar sind. Diese Dekoder erlauben die Änderung von "Speicherzellen" (Register, CV (configuration variable), Bit). Diese Dekoder können auch von SRCP-Servern unterstützt werden. Dazu werden die Befehle WRITE, VERIFY und READ spezifiziert.
In INFO Zeilen wird als Gerätegruppe das Wort SM benutzt: ServiceMode.
4.1 Dekodereinstellungen ändern
WRITE GL <protocol> <dest-type> <dest-addr> <value> WRITE GA <protocol> <dest-type> <dest-addr> <value>
Länge eines Kommandos (variabel): Einzeilig, Befehlsendezeichen ist "\n"
Kommunikationsports:
- Client -> Server: Kommandoport
- Server -> Client: Kommandoport
Bedeutung der Argumente
- protocol
- NMRA, ...
- dest-type
- Art der zu ändernden Dekoderspeicherzelle (destination type)
- CV
- NMRA-DCC configuration variable
- CVBIT
- ein Bit einer NMRA-DCC configuration variable, dest-addr enthält dann zwei Worte: Speicherzelle und Bitnummer (0-7) in dieser Speichezelle
- REG
- Ein Register eines NMRA-DCC-Dekoders
- dest-addr
- Adresse der Speicherzelle, die geändert werden soll (ggf. enthält sie die Bitnummer (0-7, bei CVBIT) als zweites Wort der Adresse.
- value
- neuer Wert der Speicherzelle
Ein SRCP-Server sendet immer nach dem Empfang und der Abarbeitung eines WRITE-Kommandos eine Information an den Client. Diese Information muss folgendes Format haben:
INFO GL SM <value> INFO GA SM <value>
Wobei <value> folgende Werte annehmen kann:
- 0: WRITE ist fehlgeschlagen
- 1: WRITE wurde erfolgreich ausgeführt
- 2: Der Server weiss nicht, ob WRITE erfolgreich war
Sollte WRITE oder ein bestimmter Parameter von WRITE nicht vom Server unterstützt werden, so sendet der Server auf dem Kommandoport die Information "INFO -1".
4.2 Dekodereinstellungen verifizieren
VERIFY GL <protocol> <dest-type> <dest-addr> <value> VERIFY GA <protocol> <dest-type> <dest-addr> <value>
Länge eines Kommandos (variabel): Befehlsendezeichen ist "\n"
Kommunikationsports:
- Client -> Server: Kommandoport
- Server -> Client: Kommandoport
Bedeutung der Argumente
- protocol
- NMRA, ...
- dest-type
- Art der zu verifizierenden Dekoderspeicherzelle (destination type)
- CV
- NMRA-DCC configuration variable
- REG
- Ein Register eines NMRA-DCC-Dekoders
- dest-addr
- Adresse der Speicherzelle, die verifiziert werden soll
- value
- zu verifizierender Wert der Speicherzelle
Ein SRCP-Server sendet immer nach dem Empfang und der Abarbeitung eines VERIFY-Kommandos eine Information an den Client. Diese Information muss folgendes Format haben:
INFO GL SM <value> INFO GA SM <value>
Wobei <value> folgende Werte annehmen kann:
- 0: Der mit <value> angegebene Wert ist nicht der aktuelle Wert der Speicherzelle.
- 1: Der mit <value> angegebene Wert wurde verifiziert.
- 2: Der Server kann kein VERIFY durchführen.
Sollte VERIFY oder ein bestimmter Parameter von VERIFY nicht vom Server unterstützt werden, so sendet der Server auf dem Kommandoport die Information "INFO -1".
4.3 Dekodereinstellungen auslesen
Reserviert für zukünftige Erweiterungen.
5. Datenformate der Serverinformationen
5.1 Rückmeldepollport
Die Datenübertragung auf dem Rückmeldepollport unterliegt den gleichen Beschränkungen wie die des Kommandoports (plain text, "\n" als Endezeichen). Die Daten müssen mit folgendem Format übertragen werden:
INFO FB <module_type> <portnr> <state>
(vgl. GET FB)
Beim Öffnen des Ports werden sofort alle aktuell belegten (state == 1) FB-Ports an den Client übermittelt. Anschließend alle Veränderungen.
5.2 Informationsport
Die Datenübertragung auf dem Informationsport unterliegt den gleichen Beschränkungen wie die des Kommandoports (plain text, "\n" als Endezeichen). Die Daten müssen mit folgenden Formaten - abhängig von der Gerätegruppe - übertragen werden:
INFO GL <protocol> <addr> <direction> <V> <V_max> <func> <nro_f> <f1> .. <fn>
(vgl. GET GL)
INFO GA <protocol> <acc_nr> <acc_port> <state>
(vgl. GET GA)
INFO TIME <TAG> <STUNDE> <MINUTE> <SEKUNDE> <FX> <FY>
(vgl. GET TIME)
INFO POWER ON|OFF <erläuternder Text>
Der Zustand der Energierversorgung: Aktiv oder nicht aktiv. Der optionale "erläuternde Text" kann Hinweise auf die Ursache der Veränderung enthalten, er wird ggf. dem begleitenden Text des "SET POWER" Befehls entnommen. Bei automatisch erzeugten Texten ist sicherzustellen, das die Textlänge 100 Zeichen nicht übersteigt.
6. Ausblicke, zukünftige Erweiterungen
Ich habe bewußt einige Ideen, die andiskutiert wurden, nicht mit aufgenommen. Ich bin der Meinung, daß wir einen vorläufigen Schlußstrich ziehen und die ganzen netten Dinge implementieren sollten. Damit die anderen guten Ideen nicht verloren gehen, werde ich sie in diesem Abschnitt aufführen.
6.1 Zentrale Konfiguration
Von Kurt Haders stammt der Vorschlag einer zentralen Konfigurationsdatei. Hauptanliegen ist es, mehr "Wissen" von den Clients in den Server zu verlagern. Ein Format, wie eine solche Konfigurationsdatei aussehen soll, liegt noch nicht vor. Das Übertragungsprotokoll ist duch den Protokollbezeichner "PS" (protocol by server) bereits darauf vorbereitet.
6.2 Erweiterung der Befehle auf andere Gerätegruppen
Von Matthias Trute kommt der Vorschlag den Befehl WAIT auch für die Gerätegruppen GL und GA zuzulassen. Allerdings kann es hierbei zu Inkonsistenzen kommen. Weiterhin könnte man man bei WAIT Wildcards ("*") zulassen.
6.3 Quittierung von Befehlen
Martin Ostermann hängt an einer Befehlsquittierung. Dieses könnte über den Rückkanal des Kommandoports realisiert werden.
6.4 Konfiguration des Servers auslesen
Von Edbert van Eimeren kommt der Vorschlag, daß Clients die Konfiguration des Servers abfragen können sollten (neuer Befehl: CONFGET).
7. Glossar
- Julianische Tageszahl
- Laufende Tageszählung anstelle eines strukturierten Kalenders. Ausgehend von einem festgelegten Starttag und -zeitpunkt wird alle 24 Stunden der folgende Tag begonnen. Gebräuchlich sind als Startzeitpunkt wiederkehrend Neujahr 0h:0:0 (wie in der C Runtime) bzw. einmalig der 1.1.4713 v.Chr. 12-00 GMT in der Astronomie (daher der Name!).
Es existieren Algorithmen zur Umrechung von Kalenderinformationen in diese Darstellungsform und umgekehrt (z.B. in Collected Algorithms from CACM #199)