Der Zug (The Train)
- Titel: Der Zug (The Train), sw, USA 1964
- Genre: Antikriegsfilm/Thriller
- Regie: John Frankenheimer
- Stars: Burt Lancaster, Jeanne Moreau
Rezensent: Moritz Gretzschel
Handlung
Wahrscheinlich der beste je gedrehte Eisenbahnspielfilm. Paris 1944. Hauptfigur ist ein französischer Eisenbahn-Bezirksinspektor (Burt Lancaster), der mit Hilfe der Resistance den Transport eines Zuges mit unersetzlicher Beutekunst nach Deutschland mit allen Mitteln und durch allerlei Sabotage (Umleitungen, Heißläufer, Entgleisungen, Kollisionen, Sprengungen, ...) zu verhindern versucht. Anfangs nur wiederwillig dazu überredet, geht er in dieser Aufgabe unter immer größerer Gefährdung bis hin zur völligen Selbstaufgabe auf. Moralisches Hauptthema des Films ist die unlösbare Frage, ob Kunstwerke den Verlust von Menschenleben rechtfertigen. Extrem spannend bis zum desillusionierenden Schluß.
Bahnbezug
Ein ungeheuer detaillierter, aufwendiger und sorgfältig gemachter Film. Ein Großteil spielt auf oder um Bahnhöfen und Zügen. Sehr viele zeitgenössischer Dampfloks (mehrere 230 C und eine 030 B), ein Panzerzug und ein Dampfkran sind in Aktion und aus nächster Nähe gefilmt. Technisch ist alles selbst in fachlichen Details weitestgehend korrekt wiedergegeben, bis hin zu Schmankerln wie Lancaster beim Gießen neuen Lagerschalen. Wunderbare lange Kamerafahrten (z.B. über anfahrende Züge hinweg), jede Menge detaillierter Führerstandsszenen mit korrekter Bedienung. Der einzige mir bekannte Spielfilm, in dem Abkuppeln während der Fahrt sachlich richtig gezeigt wird. Mehrere Entgleisungen sind aus Schienenperspektive zu sehen. Dabei werden etliche heute seltene Dampflokomotiven unter Verzicht auf jegliche Tricktechnik durch Kollisionen zerstört. Damals war solches Material wohl noch im Überfluss vorhanden...
Subjektive Bewertung (von 1 bis 5)
Film insgesamt: ***** Menge an Bahnszenen: **** Qualität der Bahnszenen: *****