Transport und Fabrikation: Unterschied zwischen den Versionen

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Übernommen aus der_moba, frühere Autoren: Moritz Gretschel und Peter Popp
 
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Version vom 11. Juli 2005, 14:02 Uhr

Transportketten und Fabrikationsabläufe

Vorbemerkung

Wer sich intensiver mit der Realisierung von Vorbildsituationen beschäftigt, wird im Zusammenhang mit Gütertransporten, Fabriken und Verladungen auf die Frage stossen: "Was wird wann wohin transportiert?" ...


Die Kenntnis der Zusammenhänge zwischen Transport und Fabrikationen erleichtert es, vorbildgetreuen Betrieb auf der Bahn durchzuführen. Natürlich kann hier nie alles bis ins Detail stimmig sein, allerdings sollte man es doch vermeiden, an Fallers Zahnradfabrik Hopfen oder Zuckerrüben abzuladen.

Themen

Tabelle 1: Industrie

Eine Auflistung industriell verarbeiteter Produkte:

Bezeichnung Verwendung Transport in von nach Eigenschaften Folgeprodukt
Chlor Papierherstellung (Bleichmittel), Kunststoffherstellung Kesselwagen chemische Fabrik Kunststofferzeugung


Papierfabrik

Gefahrgut (ätzend) Kunststoff,
Papier
Stahlprofile Gepreßte und gestanzte L-Profile aus Stahl, ggf. auch aus Alu

oder anderen Metallen

Flachwagen Giesserei Handel hohes Gewicht entfällt
Kunststoffgranulat Herstellung v. Kunststoffartikeln Silowagen, Sackweise Kunststofferzeugung Kunststoffverarbietende Betriebe (Spritzguss, Pressverfahren) Brennbar Spielzeuge, Haushaltserzeugnisse etc.

Landwirtschaft

Material Verwendung Transport in von nach Eigenschaften Folgeprodukt
Kartoffeln Nahrungsmittel, Alkoholproduktion (Brennerei), Saatgut offene Güterwagen
gedeckte Güterwagen (gesackte Ware)
Landwirt/Lagerhausbetrieb Brennerei, Nahrungsmittelindustrie frostempfindlich Alkohol, Fertiggerichte, Kartoffelmehl/ Stärke
Getreide Brauerei Schüttgutwagen (offen) Lagerhaus Brauerei, Mühle nässeempfindlich Bier, Mehl, Futtermittel
Zuckerrüben Zuckerherstellung offene Wagen Landwirt Zuckerfabrik nässeempfindlich Zucker
Milch Nahrungsmittel Tankwagen Sammelstelle Molkerei wärmeempfindlich, flüssig Milchprodukte

Tabelle 3: Brauerei

Bezeichnung Verwendung Transport in von nach Eigenschaften ca. Massenstrom
Input:
Braugerste Gerste für brauereieigene Mälzerei,


oder fertiges Malz(schrot) für Kleinbrauereien und Spezialsorten

Getreide-Schüttgutwagen,


gedeckte Güterwagen (gesackt)

Handel, Lagerhaus, Hafen, Mühle Brauerei (Mälzerei) nässe- und geschmacksempfindlich 20%
Hopfen Hopfendolden oder Pellets (neu) gedeckte Güterwagen (gesackt) Handel, Lagerhaus Brauerei (Sudhaus) nässe- und geschmacksempfindlich 0.5%
Kohle, öl, Brennholz Heizdampf (Sudpfannen), Kraftantriebe, Malzdarre Selbstentladewagen,


Tankwagen,
offene Güterwagen

Brennstoffhandel, Hafen Brauerei (Kesselhaus) 5%
Flaschen, Fässer, Dosen Leergut oder Neuware gedeckte Güterwagen,


ev. rückkehrende Bierwagen

Getränkehandel, Hersteller Brauerei (Abfüllerei)  ? für 100% Bier
Hilfsstoffe Kronkorken, Etiketten, Leim gedeckte Güterwagen (Kisten, Tonnen) Handel Brauerei (Abfüllerei)  ?  ?
Natronlauge 50%ig Reinigung von Braugeräten gedeckte Güterwagen (Fässer),


Kesselwagen

chem. Handel Brauerei (Sudhaus, Abfüllerei) Gefahrgut 1%
flüssige Kohlensäure alkoholfreies Bier, ev. Limonaden Kohlensäure-Kesselwagen techn. Gashandel Brauerei Gefahrgut variabel, 0.5% typ.
Output:
Bier Fässer, Getränkekisten gedeckte Güterwagen,


private Bierkühlwagen

Brauerei (Abfüllerei) Getränkehandel temperaturempfindlich (zumindest früher) 100%
Trester feste Maischebestandteile (Futter) offene Güterwagen(?),


Schüttgutwagen(?)

Brauerei (Sudhaus) Mastbetriebe 20%
verwertbarer Abfall Altglas (Bruch), abgelöste Altetiketten, Kartonagen offene Güterwagen Brauerei (Abfüllerei) Verwertung  ? 1%

Achtung: Mit Massenstrom ist tatsächlich die Masse, nicht das Transportvolumen gemeint! Bei der Umrechnung in Wagenladungen ist die stark unterschiedliche Dichte (und Verpackungsart) der einzelnen Stoffe zu berücksichtigen.

Tabelle 4: Papiermühle

Bezeichnung Details Transport in von/nach ca. Massenstrom
Input:
Papierholz Nadelbaum-Wipfelholz, Länge 1.0 oder 2.0 m, Durchmesser 5-30 cm offene Güterwagen Holzverladung 40%
Altpapier gepreßte, gedrahtete Ballen Schiebewandwagen;


offene Güterwagen oder Rungenwagen mit Plane

Entsorger 40%
Kohle oder öl Kochung, Trocknung, Kraftantriebe Selbstentladewagen,


Tankwagen

Brennstoffhandel, Hafen  ?
Füllstoffe Gips, Kaolin, Talkum gedeckte Schüttgutwagen, Silowagen(?) Gruben, Industrie 15%
Leimstoffe Kunstharze, Wachse, Stärke, Aluminiumsulfat  ? chem. Industrie 5%
Bleichmittel Flüssig, gasförmig Chlorgaswagen(?) chem. Industrie  ?
Farbstoffe Pigmente (Pulver) gedeckte Güterwagen (Säcke, Fässer) Farbhandel  ?
Output:
Papier, Kartonagen Rollen, Blattware verpackt auf Paletten gedeckte Güterwagen,


Schiebewandwagen

Druckereien, Handel 100%
Abfälle Schlämme aus De-Inker, Cleaner usw.  ? Deponien  ?

Nachbemerkungen

Übernommen aus der_moba, frühere Autoren: Moritz Gretschel und Peter Popp