Materiallexikon: Unterschied zwischen den Versionen

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können z.B. Gipsbinden auf Fliegengitter oder Kaninchendraht, aber  
 
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auch Krepppapier mit Leim/Moltofillanstrich Verwendung finden. Die Spanten  
 
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Version vom 10. Juli 2005, 09:49 Uhr

geeignete Materialien

Wer mit dem Bau einer Anlage beginnen will, sieht sich einer Unmenge verschiedener Baustoffe gegenüber. Hier soll ein Überblick gegeben werden, welches Material wofür geeignet ist.

Vorbemerkung

Diese Seite beschränkt sich bewusst auf eine Materialübersicht. Verarbeitungshinweise finden Sie an anderer Stelle auf der-moba. Alle Hinweise und Erklärungen basieren auf umfangreichen Erfahrungen mit der Praxis. Für Hinweise und Berichtigungen bin ich dankbar. Anmerkungen: die Lieferformen (erhältliche Maße) unterscheiden sich von Anbieter zu Anbieter. Die angegebenen Lieferformen sollten allgemein erhältlich sein.

Unterbau

Bezeichnung Aufbau, Lieferform  Verwendung Eigenschaften
Massivholz aus vollem Holz gesägt bzw. gefräst, von dünnen Leisten

5x5 mm bis Bretter bzw. Kanthölzer und Balken

als Leisten, Kanthölzer, Beine, auch z.B. Unterlage bei Rampen,

Rahmenbau mit Sperrholzplatte

preiswert, leicht
Pressspanplatte aus Holzspänen mit Leimzugabe gepresst, verschiedene Spangrößen

(rauh/fein), Stärke 8-50 mm,  in Platten 1,75 x 2,50 m und größer

früher oft als Grundplatte verwendet verzugsfest, aber nicht formstabil (hängt leicht durch) und relativ

schwer;
nur mit hochwertigen Sägeblättern bearbeiten (werden schnell stumpf); Oberfläche oft mit Resten von Trennmitteln behaftet, daher halten Kleber und Farben oft kaum.
relativ preiswert, aber nicht empfehlenswert, ggf. dicke Ausführungen als Arbeitsplatte. Normale Pressspanplatten sind nicht wasserfest und quellen bei Feuchtigkeit leicht auf.

Hartfaserplatte aus Holzfasern mit Leimzugabe gepresst, 5-10 mm stark, in Platten wie

Pressspan, oft einseitig kunststoffbeschichtet

Seitenverkleidung von Anlagen, 


Modulkästen (auf Massivholzrahmen), 
Hintergrund (z.B. bemalt oder mit 
Hintergrundtapete beklebt) 

nicht für tragende Teile verwendbar, relativ preiswert, oft auch

als Abfall zu finden (Schrankrückwand, meist einseitig Kunststoffbeschichtung). Wird oft mit Pressspanplatten verwechselt.

MDF (mitteldichte Faserplatte) aus Holzfasern mit Leimzugabe gepresst, 10-30 mm (?) stark, in Platten, teilweise kunststoffbeschichtet speziell für Möbelbau konstruiertes Material billig, aber schwer; in den Stirnseiten halten Schrauben und Nägel nur schlecht. Für Modellbahnanlagen eher unbrauchbar.
Weichfaserplatte ebenfalls aus Holzfasern, aber weicher als Hartfaser (weniger Leim/Druck),

in Platten mit ca. 5-20 mm Dicke

schalldämmende Unterlage für 


Gleistrasse (auf Sperrholz o.ä.)
auch gebrochen für Nachbildung geschichteter Gesteinsformationen
oder als Pinnbret

Weich, bricht leicht, schalldämmend
Sperrholz auch Furniersperrholz, aus dünnen, im rechten Winkel zueinander

laufenden Schichten verleimt ( immer ungerade Anzahl!), in Platten (unter 5 mm auch in kleinen Stücken) bis ca. 20mm Stärke; darüber als Muliplex-Platten bis 50 mm Stärke.

Grundplatten, Modulkästen, 


Trassen, Spanten; dünnes (2-3mm) für Gebäudebau u.ä.

leichter als Spanplatten, relativ 


verzugsfest (je mehr Lagen, desto besser!). Multiplex-Platten sind relativ schwer und werden häufig als Arbeitsplatten für Werkbänke verwendet.

Tischlerplatte Auch Stab- oder Stäbchensperrholz, zwischen einer Ober- und Unterschicht

jeweils aus dünnem Holz sind Holzstäbe (Faserverlauf quer zu den Deckplatten) eingeleimt. Ab 13 mm - 25 mm in Platten.

Grundplatten, Modulkästen, Spanten noch leichter als Sperrholz, verzugsfest, 


allerdings erst ab ca. 13 mm Stärke erhältlich

Stahlprofile Gepreßte und gestanzte L-Profile aus Stahl, ggf. auch aus Alu

oder anderen Metallen

Rahmen, Beine als Lochraster-Winkelprofile 


für Regalbau etc.

Landschaftsbau

Grundsätzliches zum Aufbau

Hier geht es nur um den groben Landschaftsbau im Sinne der Geländeform. Näheres findet sich unter.....

Folgende Methoden sind zu unterscheiden: Plattenbauweise: Eine durchgehende Grundplatte - ggf. mit einem Lattenrahmen zur Stabilisierung ( nur umlaufend oder als Raster) - mit Beinen dient als Unterbau für die gesamte Anlage. Die Geländeform wird darauf aufgebaut.

Spantenbauweise: Statt der durchgehenden Grundplatte werden hochkant stehende, der jeweiligen Geländeform entsprechend zugeschnittene Platten (Spanten) verwendet. Dabei stehen die Geländespanten in der Regel parallel zur Schmalseite, quer dazu verbinden Streifen (mindestens 12 cm hoch) die Spanten, so dass sich von oben ein mehr oder weniger quadratisches Raster bildet. Die Trassenbretter werden auf die Spanten montiert, es ist daher erforderlich ,daß die Spanten genau zugeschnitten werden.  Die Geländehaut wird aus Drahtgewebe o.ä. , z.B. sogenanntes drahtverstärktes Geländekrepp, auf den Spanten aufgebracht (genagelt, getackert). <P>Als unechte Spantenbauweise ist eine Abart davon zu bezeichen, bei der das Raster aus Streifen besteht, an die die Spanten geschraubt u/o geleimt werden. Diese Methode bietet mehr Freiheit, die Geländeformen nachträglich zu verändern bzw. gestalten. <P>Auch auf Platten können Spanten zur Geländegestaltung aufgesetzt werden. Bei Platten und bei Spanten können Schaumstoffplatten auf- bzw. eingeleimt werden, um die entgültige Geländeoberfläche zu bilden.

Schemazeichnungen

<P>Hier noch zur Verdeutlichung Skizzen von Schichtbauweise (Herausschneiden aus geschichteten Schaumstoffplatten, z.B. Styrodur) und Spantenbau (Holzrippen und Geländehaut aus selbsttragendem Material). Hier soll keiner Methode der Vorzug gegeben werden, letztenendes ist es eine Sache des persönlichen Geschmacks und der Materialerfahrung des einzelnen.


Schichtbauweise

Schichtbauweise
Vorteil:

Kreativerer Landschaftsbau (Probieren statt Planen), Einschnitte für Strecken wie in der Wirklichkeit durch Materialabtragen <P>Einfacherer Aufbau der Deckschicht (Aufspachteln genügt); somit können auch z.B. leichter Bäume gepflanzt werden

Nachteile

Leitungsverlegung nachträglich umständlich <P>verdeckte Strecken müssen sofort eingeplant werden und sind nur schlecht erreichbar

Spantenbauweise

Bei der Spantenbauweise werden Geländequerschnitte durch Spanten (meist aus Sperrholz zugesägt) erstellt, die mit einer tragenden Schicht (Drahtgewebe mit Bedeckung) überzogen werden. Als Landschaftshaut können z.B. Gipsbinden auf Fliegengitter oder Kaninchendraht, aber auch Krepppapier mit Leim/Moltofillanstrich Verwendung finden. Die Spanten bilden in der Regel gleichzeitig die Unterkonstruktion, können aber auch auf einer Unterkonstruktion (Lattenrahmen), aber auch auf einer durchgehende Grundplatte befestigt werden. Allerdings ist ja gerade der Witz bei der Spantenbauweise, dass man sich die Platte spart.


Spantenbau
Vorteile

Für verdeckte Streckenführungen und Schattenbahnhöfe kann ausreichend Platz bereitgestellt werden

Nachteile: 

Landschaftsform muss genau vorausgeplant werden, nachträgliches Wegnehmen sehr schwierig.


Landschaftsbau

Hier werden beim Landschaftsbau übliche Materialien aufgelistet. Beachten Sie einerseits (soweit vorhanden) die Herstellerangaben, andererseits sind Ihrer Phantasie keine Grenzen gesteckt! So kann ein Häuschen ganz einfach aus Styroporkern zurechtgeschnitten und mit Moltofill verspachtelt werden - es muss nicht immer die aufwendigste Methode sein, vor allem wenn es sich um Hintergrundmodelle handelt!

Material Verwendung  Eigenschaften
Gips Spachtelmasse; auf


Drahtgitterunterlage mit Gips-
binden bzw. gipsgetränktem 
Gewebe als Geländefläche;
Gussmaterial z.B. für Felsen/ Mauern

kurze Verarbeitungszeit (ca. 5 Minuten), bricht leicht, wichtig: nicht

zu lange rühren!
mit Abtönfarben einfärbbar (nicht zuviel nehmen!)
Modellgips ist besser als der ganz einfache. Es gibt auch Sorten mit verlängerter Verarbeitungsdauer.
Für Formguss sind spezielle Gipsarten erhältlich, meist tut es hier aber auch der Modellgips. 

Moltofill Spachtelmasse Verarbeitungszeit ca. 30 Minuten; haftet gut


auf Holz und Styropor (Styropor-Bruchstücke 
können mit Moltofill gut vermörtelt werden). Kann mit Sand, Sägespänen oder (mein Spezialrezept) Styroporbröseln aus der Küchenmaschine gestreckt werden (auch um rauhere Oberflächen zu erzielen)

Styropor Geländeunterbau, 


Gleisunterlage

Auf Rollen ("Untertapete") bzw. in Dicken ab 10 mm als Platten in Baumärkten

rhältlich. Zum Geländebau auch Abfallstücke von Verpackungen gut verwendbar.  <P>sehr leicht, bequem mit Messer oder Säge zu schneiden; Vorsicht: wird durch Lösungsmittel in Klebern und Lacken angegriffen, dieser Effekt kann jedoch z.B. gestalterischgenutzt werden (dosierte Gaben von Lösungsmittel zur Gestaltung von Teichen, Bächen usw.). 

Styrodur wie Styropor  ähnlich Styropor, aber kompakter (bröselt nicht so); mehr

Druckfestigkeit. Auch Lösemittel-empfindlich!

Drahtgewebe Landschaftsunterbau auf 


Spanten oder Leisten

gut geeignet für grossflächige Landschaftsgestaltung, darüber

Gipsbinden oder Kreppapier mit versteifendem Anstrich, z.B. Mischung aus Weissleim und Moltofill. 
Fliegengitter oder Material für Kleintierställe (bis max. 1 cm Maschenweite) verwenden, aus Alu oder verzinkt (Rostschutz!). besonders feuchter Gips erzeugt sonst Rostflecken.

Karton Karton kann in verschiedenen Formen Verwendung finden: 


mehrfach verleimter Wellkarton ("Panzerkarton") kann als Unterbau für Hügel/Berge und auch als Gleistrasse verwendet werden. Architekturkarton (besteht aus 2 Kartonschichten mit einer Schaumstoffschicht dazwischen) ist zum Auffüllen von Gleiszwischenräumen (Bahnsteig, Ladegleis), aber auch zum Gebäude-, Mauer- oder Brückenbau einsetzbar.

PU-Schaum


(Bauschaum)

Gelände PU-Schaum aus der Dose kann zur Gestaltung von Bergen etc verwendet

werden. Vorsicht: schäumt meistens wesentlich stärker auf als man glaubt (wie Weissbier!). Klebt an allem und ist kaum mehr wegzubringen. Ausgeschäumte Hohlräume werden wesentlich stabiler (wenn sie nicht platzen!). Ausgehärtet mit Messer oder Säge gut zu bearbeiten. Auch zum Formschäumen (in entsprechenden Formen) verwendbar, nicht zuviel nehmen (siehe oben). Für mich der wesentlichste Nachteil: wenn man eine Dose mal angebrochen hat, kann man Reste meist wegwerfen.  <P>Weiterer Nachteil: offensichtlich ist PU-Schaum auch in minderen Qualitäten auf dem Markt, die nicht alterungsbeständig sind und nach längerer Zeit zum zerbröseln neigen. Dies ist jedoch dann ohne Belang, wenn eine Geländeschale ausreichender Festigkeit darüber hergestellt wird.

Epoxydharz Gewässer nur farbloses (glasklar) Harz verwenden. 2-Komponenten-Giessharz, Verarbeitungs-

und Trocknungsdauer produktabhängig. Relativ teuer. Vorsicht: Erwärmt sich beim Aushärten (ebenfalls unterschiedlich stark).

Polyesterharz Gewässer ähnlich Epoxy-Harz, aber besser für die Darstellung fliessender

Gewässer geeignet (Wellennachbildung durch Aufrühren vor dem Erstarren).

Tabelle 3: Gestaltung</H4>

Hier ist mal eine Auflistung von weniger gebräuchlichen Materialien vorgesehen, da die normalen Zutaten in jedem Geschäft erhältlich sind... Hintergedanke ist dabei vor allem der finanzielle Aspekt! (siehe auch <A HREF="http://home.t-online.de/home/Peter.Popp/ppmoba4.htm">Basteltips zu Bäumen und Strassen</A> usw.)


Material Verwendung Hinweise
gefärbtes Sägemehl naja.... wurde früher als Streumaterial verwendet, heute wegen besserer

Materialien nicht mehr "state of the art". Wird allerdings immer noch angeboten.

Streufasern Gras in verschiedenen Längen und Farben bei den meisten Zubehörherstellern

erhältlich (z.B. Noch, Heki, Busch), beste Ergebnisse beim Aufbringen mittels statischer Aufladung (siehe Günter Jaritz), bei kleinen Flächen auch mittels Plastikflasche (Noch) recht gut zu applizieren.

Schaumstoffflocken Belaubung, Bewuchs in unterschiedlichen Farben und "Körnungen", zum Belauben von

Bäumen, Beflockung von Boden, Bewuchs von Mauern, Felsen usw. Großes Angebot bei Woodland und Heki (u.a.)

Äste Bäume, Ladegut kost nix, liegt einfach so rum und Spazierengehen ist gesund
Schleifpapier Dachpappe,


Strassen

auch Abfallstücke (z.B. Schleifbänder aus Schreinereien)

gut verwendbar

Vogelsand Sand, Schotter Nicht blind kaufen, sondern nur passende Sorten. In verschiedenen Körnungen

und Farben im Zoofachhandel/Kleintierbedarf. Manche Ausführungen sind sehr gut für Schotter, Ladegut oder z.B. für Kiesgruben o.ä. brauchbar.

Aquarienkies und -Sand Bodengestaltung  in vielfältiger Ausführung und preiswert erhält man

im Zoobedarf Sand und fein(st)en Kies, Verwendung je nach Korngröße in Berücksichtigung des Darstellungsmaßsstabs

Karton Gebäude u.ä. Eigenbauten von Gebäuden können aus Karton entstehen. Verschiedene

Stärken bzw. Qualitäten, z.B. auch als Architekturkarton

Polystyrol Gebäude, Waggonselbstbau PS-Platten und Profile in verschiedensten Ausführungen können

im Selbstbau von Gebäuden, Waggons u.ä. Verwendung finden. Slater's und Evergreen sind dabei u.a. als wichtige Hersteller zu nennen. Die von den "Standardanbietern" Faller, Vollmer, Noch und Busch (u.a.) angebotenen Platten - meist mit Dach- oder Mauerstrukturen - sind oft ziemlich einförmig und zu grob für den angegebenen Maßstab.

Werg (Hanf) Gras, Schilf Werg bzw. Hanf ist in Baumärkten/Installateurbedarf als Dichtungsmaterial

für Rohrverschraubungen erhältlich. Kann (entsprechend gekürzt) als Nachbildung von Gras, Stroh oder Schilf verwendet werden

EZ-Water Gewässer Hier soll noch das EZ-Water von Woodlands (hier im Vertrieb von NOCH)

erwähnt werden, das bei ca. 250 Grad (!) geschmolzen und zum Ausgießen von Gewässern verwendet werden kann. Aufgrund der hohen Temperatur nicht ungefährlich und nicht für jeden Untergrund zu verwenden (Allerdings werden 2 K-Harze auch ziemlich heiß beim Aushärten!). Praktisch ist das jedoch bei Gebirgsbächen, da nicht alles sofort davonläuft. Mit dem heißen Lötkolben kann nachträglich modelliert bzw. Granulat eingeschmolzen werden.

Literaturhinweise

Spezielle Literaturvorschläge zu diesem Thema sind etwas schwierig, eigentlich findet sich in den meisten Büchern über allgemeinen Modellbahnbau das ein oder andere dazu, u.a. in vielen Publikationen von Bernhard Stein, Bücher der Verlage Alba, Miba, Merker usw. Dort wird man auch feststellen, dass jeder Anlagenbauer seine spezifischen Rezepte hat. Besonders erwähnen will ich hier dagegen "Gruß aus Ferbach" (Verlag Miba), in dem viele ungewöhnliche und gute Tips zu finden

sind.