Umbau(N) 56 (Fleischmann)

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Stromaufnahme

Ein Vorschlag von Udo Kappel

Die Fleischmann 56 nimmt den Strom über die 4 Treibräder auf. Diese sind nicht angetrieben und laufen mit. Daher sind sie recht starr gelagert und bei nicht optimalen Verhältnissen (Schienenstöße und/oder nicht ganz saubere Gleise) neigt die Lok zum Bocken. Abhilfe kann mit wenig Aufwand geschaffen werden, wenn die mittlere, nicht angetriebene Tenderachse zur Stromversorgung zusätzlich herangezogen wird. Nachteil der hier vorgestellten Methode ist eine Verringerung der Zugkraft, die sich allerdings m.E. nicht wesentlich auswirkt und regulierbar ist. Mein Modell zieht immernoch ungefähr so viel, wie die Fleischmann 50 (altes Modell).

Benötigt werden 2 möglichst weiche Federblechstreifen, je 15 - 17 mm lang und ca. 1,5 mm breit.

Grundgedanke des Umbaus ist es, die mittlere Achse nach unten federnd zu lagern und durch Schleifer beidseitig von den Rädern den Strom abzunehmen. Logischerweise schwächt dieses die Kraft auf die angetriebenen Tenderräder und somit die Zugkraft. Durch den Anpressdruck der Stromabnahmeschleifer ist dieser Effekt jedoch beeinflussbar.

Als erstes wird der Tender komplett zerlegt. Dieses geschieht folgendermaßen: Durch Herausschrauben der Puffer sowie der Schraube an der Lokseite des Tenders wird das Gehäuse abgenommen. Die Motorhalterung wird ausgehakt und der Motor ausgebaut. Nun kann die rote Plastikrahmennachbildung ausgehängt werden und übrig bleibt der Metallrahmen mit den 3 Achsen. Die mittlere Achse wird ausgebaut und ihr Loch im Rahmen nach unten um 1 bis 1,5 mm nach unten erweitert. Damit erhält diese Achse das notwendige Spiel, um auch bei Unebenheiten den Kontakt zu den Schienen zu wahren. Damit sind die Arbeiten am Metallrahmen abgeschlossen, die Mittelachse wird wieder eingebaut.

An der roten Rahmennachbildung aus Plastik sind die Federblechklemmen für die Motorstromversorgung zu erkennen, an denen die Kabel von der Lok angelötet sind. Hinter diesen Metallteilen wird auf jeder Seite ein ca. 1,5 mm breites Loch eingebracht, und zwar so, dass die Löcher hinter den Blenden mit den Achslagerimitationen sind, d.h. von außen unsichtbar. Die Löcher dienen dazu, die Federblechstreifen von den Anschlüssen des Motors zur Mittelachse zu bringen. Die Streifen werden zunächst so rechtwinklig gebogen, dass sie durch die neuen Löcher nach unten führen und an den Motorklemmenkontaken anlötbar sind. Sie werden eingebaut und verlötet. Danach werden sie am unteren Teil so verbogen, dass sie auf den Radflächen der Mittelachse aufliegen. Ein testweises wiederzusammensetzen von Plastikteil und Rahmen lässt erkennen, ob die so realisierte Stromaufnahme und Federung zu stark oder zu schwach ist. Beim Hinstellen des Tenders ohne Motor und Gehäuse müssen die angetriebenen Achsen problemlos den Boden berühren, bei auf dem Kopf liegendem Tender sollte die Mittelachse von den Federblechen nach oben gedrückt werden.

Ist alles soweit vollbracht, wird der Tender wieder zusammengesetzt. Eine Lastprobefahrt zeigt, ob der Federdruck nicht doch zu stark ist. Ist dies der Fall, muss der Tender wieder zerlegt und der Federdruck gemildert werden. Dies wird solange wiederholt, bis alles stimmt.