Selbstbau Gebäude(FAQ)

aus DerMoba, der Wissensdatenbank für Modellbahner
Version vom 4. August 2006, 14:05 Uhr von Detlev Markfort (Diskussion | Beiträge) (Kann man Fensterrahmen selber gießen und falls ja, aus welchem Material?: Typo und Hinweis auf alternatives Ätzmittel)

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Der Artikel Gebäude-Selbstbau beschreibt die Grundlagen zu diesen FAQ.

Welche Schriftarten verwendet die "große" Bahn bei Bahnhofsschildern?

Laut Miba 3/97 eignen sich folgende Schriftarten:

  1. DIN Engschrift mit auf 120% vergrößerter Schrifthöhe für Länderbahnzeit bis in die zwanziger Jahre.
  2. Fette Fraktur, mit auf 120% vergrößerter Schrifthöhe oder Fraktur "Tannenberg" für die dreißiger und vierziger Jahre. Die "Tannenberg" gibt es bei www.fraktur.com zu kaufen.
  3. Univers Extra Condensed und Helvetica Ultra Compressed oder DIN Engschrift, wieder mit auf 120% vergrößerter Schrifhöhe, für Schilder in den dreißiger bis fünfziger Jahren.
  4. Futura Regular für Schilder seit den sechziger Jahren.
  5. Helvetica Bold für die neueren Bahnhofsschilder.
  6. Für die allerneuesten Bahnhofsschilder scheint sich auch die Schrift "Humana 777" zu eignen.

Frank Wieduwilt, Sven Manias und Rainer Finke


Gibt es im Netz Grafiken von Werbeplakaten zum Verzieren von Häusern und Plakatwänden?

Hier einige Links:

Ben Jorna, Peter Popp, Rudolf Wansorra, Horst-Dieter Schenkel, Karlheinz Dölker, Kurt Hörtner, Edgar Warnecke

Wie kann man am besten (Rauh-) Putz nachbilden?

Zur Nachbildung von Putz gibt es eine ganze Reihe von Methoden:

  • Glattputz kann durch einfaches Anschleifen der Wände dargestellt werden.
  • Spachteln des Rohbaus mit Kunstharzspachtel und anschließendes Schleifen des "Putzes", wobei je nach Genauigkeit des Spachtelns und Schleifens unterschiedlich grobe Putzstrukturen entstehen.
  • Anstreichen der Wände, wobei der Farbe Sandkörner in der gewünschten Größe beigemischt werden
  • Bekleben des Rohbaus mit Schleifpapier, was allerdings sehr gleichmäßig aussieht. Wenn man benutztes Schleifpapier verwendet, sieht der Putz deutlich besser aus. Vorher ausgerissene Stellen ergeben Löcher im Putz.
  • Bekleben mit Schreibpapier und Anstreichen mit dickflüssiger, darauf rauh auftrocknender Temperafarbe.
  • Bestreichen des Rohbaus mit einem Brei aus Weißleim und feinem Sand.
  • In Farbe von Revell oder Humbrol wird Porcellin, Quarzmehl oder Gips gemischt. Die Farbe wird mit Feuerzeugbenzin oder einem ähnlich schnell verfliegenden Lösungsmittel aufgetragen und ergibt einen schön "gammeligen" Putz. Nach dem Trocknen der Farbe den Putz anschleifen und altern.
  • Schleifpapier in passender Körnung mit Nitroverdünnung vollträufeln, kurz auf die Wandoberfääche drücken, bald wieder entfernen, die Wand sofort mit Wasser abspülen.
  • Dickflüssige Dispersions- oder Plakafarbe mit einem Pinsel auftupfen.
  • Moltofill Innenspachtel in einer dünnen Schicht auftragen, mit 240er bis 360er Schleifpapier schleifen, bemalen. Um herausgebrochene Stellen nachzubilden, kann der Spachtel an einigen Stellen mit Klebeband wieder heruntergerissen werden.

Moritz Gretzschel, Peter Popp, Armin Muehl, Bernd Nothnick, Frank Wieduwilt, Martin Kurz


Aus welchem Material kann man Wellblech, z. B. für Bahnsteigdächer, herstellen?

  • Als besonders preiswertes Material eignet sich ab Baugröße H0 und größer die Verpackung des Viererpacks von "Giotto". Diese "Wellpappe" kann mit wasserlöslichen Farben bemalt werden.
  • Eine weitere Methode zum Herstellen von Wellblech ist das Prägen von starker Alufolie, z. B. aus Verpackungen von Tiefkühlgerichten oder Joghurtbecherdeckeln zwischen zwei PS-"Wellblech"-Platten von Brawa. Beim Umgang mit den fertigen Teilen ist allerdings höchste Vorsicht angeraten, weil das Blech sonst schnell wieder platt ist.

Frank Wieduwilt und Harald Kiel


Wie kann man eine (Ziegel-) Mauerwerkstextur nachbilden?

Zu dieser Frage gab es eine Reihe von Vorschlägen:

  • Überziehen der Mauer mit einer dünnen Schicht Gips, in die dann die Mauerwerksstruktur hineingeritzt wird – das düfte aber bei Baugrößen < 0 sehr schwierig werden. Bei der Verarbeitung von Gips ist zu beachten, dass sich Gips nur sehr schlecht mit Holz verbindet.
  • Abformen einer handelsüblichen Polystyrol-Mauerwerksplatte mit Silikon und Gießen der benötigten Teile. Als Gussmasse hat sich Porcellin bewährt.
  • Alternativ können die Gußformen auch aus Ton hergestellt werden, ein Beispiel dafür ist unter www.datex.ch/peter unter "Felsherstellung" zu finden.
  • Spörle bietet Silikonformen zur Herstellung von Mauerwerk an.
  • Zeichnen der Mauerwerksstruktur mit einem Grafik/CAD-Programm. Die Ausdrucke können dann beliebig zugeschnitten und aufgeklebt werden.
    Ein Beispiel für selbst gedrucktes Mauerwerk ist unter http://www.hhbg.de/hhbg-modulbau.html#Ziegelwiesenkai zu finden.

Von einigen Mitschreibern kam der Hinweis, dass es sich kaum lohne, Ziegelmauerwerk selbst machen zu wollen, besser sei es, in Architekturmodellbauläden nach günstigen Mauerplatten zu schauen: Modulor und Schulcz sind da gute Adressen.

Werner Falkenbach, Peter Popp, Peter Stoeckli, Mario Graul, Armin Mühl, Harald Kiel, Thomas Woditsch, Joachim Graf und Thorsten Meyer


Wie kann ich Fensterstürze für Ziegelmauerwerk bauen?

  • Wenn Du das Mauerwerk wie weiter oben beschrieben selbst herstellst, ist es am einfachsten, alle Stürze und Fensteröffungen gleich mit auszudrucken und passend auszuschneiden.
  • Von Kibri gibt es Ziegelmauerwerkplatten, an deren Spritzling gleich einige Stürze hängen.
  • Die Bretterplatten von Evergreen eignen sich, senkrecht gestellt, zur Nachbildung waagerechter Stürze. Da die Platten sehr dünn sind, können sie, einseitig eingeschnitten, auch für leicht gebogene Stürze verwendet werden.

Frank Wieduwilt und Harald Kiel


Wie "verfuge" ich Mauerwerk?

  • Wichtig ist, zum Verfugen kein reines Weiß zu verwenden, sondern gebrochene Farben: Grau, oder Braun eignen sich gut.
  • Die einfachste Methode ist die, verdünnte (Plaka-) Farbe über die waagerecht liegenden Wandteile zu kippen und nach kurzer Zeit die Oberfläche mit einem Tuch, einem feuchten Schwämmchen oder einem Radiergummi wieder zu reinigen.
  • Falls zu viel Farbe auf der Oberfläche zurück bleibt, kann man die Steine einzeln mit einem feinen Pinsel nachbemalen und dabei auch gleich unterschiedliche Rottöne verwenden, das macht die Mauer lebendiger.
  • Armin Mühl empfiehlt, die Wand vor dem Verfugen mit einer Mischung aus Revell 36 und 75 zu lackieren, diesen Farbauftrag über einige Tage gut trocken zu lassen und dann die Fugen mit Revell 75 und viel Feuerzeugbenzin als Verdünnung zu färben. Wenn die graue Farbe trocken ist, schleift er die Farbe von den Steinen mit feinstem Schleifpapier an, teilweise bis zur Ursprungsfarbe der Mauerplatten.
  • Fast bis auf die Konsistenz von Wasser verdünnte Farbe wird mit einem feinen Pinsel in die Fugen geschwemmt, ohne dass sie auf der Oberfläche der Steine stehen bleibt.
  • Eine weitere Möglichkeit ist, genau umgekehrt vorzugehen: Das ganze Gebäude wird in Fugenfarbe angemalt und anschließend die Ziegel mit eine breiten, fast trockenen Borstenpinsel wieder hervor gehoben. So bleibt auch die Möglichkeit, unterschiedliche Rottöne für die Ziegel zu verwenden.
  • Man kann dieses Verfahren noch weiter verfeinern: Dazu graniert man die Steine nach dem Verfugen mit etwas Dunkelgrau oder Oliv, ehe dann die einzelnen Steine mit Ziegelrot graniert werden, dadurch wirkt das Mauerwerk etwas lebendiger (Holger Kruse).

Ralph Timmermann, Peter Popp, Andreas Lange, Tobias Meyer, Reinhard Peters, Armin Mühl, Steffen Laukat, Thomas Feldmann, Holger Kruse


Wie stellt man Regenrinnen her?

Es gibt (wie immer) mehrere Möglichkeiten:

  • Man biegt dicke Alofolie über einem Schienenprofil oder einem dicken Draht in Form einer Rinne, verklebt wird das Ganze mit Sekundenkleber.
  • Aus einem "Kupfereinzugsdraht" (für E-Installation, mit einem Querschnitt von 1,5 mm2, alte Bezeichnung Ye) wird der Leiter entfernt, die Isolierung in der Mitte auseinandergeschnitten und lackiert.
  • Dachrinnen kann man auch aus aufgetrennten hohlen Kunststoffstielen von Wattestäbchen machen, die miteinander verklebt und dann matt lackiert werden.
  • Im Flugzeugmodellbaugeschäft gibt (gab) es halbrunde Messingröhrchen, die auf die passende Länge geschnitten und lackiert werden.
  • Kunststofftrinkhalme werden der Länge nach halbiert und mit Sekundenkleber aufeinander geklebt. Anschließend werden die Kanten auf Sandpapier vorsichtig geglättet.

Peter Popp, Ismael Sailer, Moritz Gretzschel, Martin Kurz und Bernd Nothnick


Wie kann man Dachluken nachbauen?

Auch hier gibt es wieder einige Ideen:

  • Zuschneiden der Glasfläche aus dünnem Glas für Tiffany-Kunst; Rundum das Glas mit dünner Kupferfolie bekleben, anschließend die Folie verzinnen.
  • Klares PS wird passend zugeschnitten, die Ränder rund gefeilt. Dann die Rückseite schwärzen. Das Teil auf ein größeres dünnes (0,25 mm) Stück PS kleben. Das "Glas"-Teil wird mit einem 0,75*0,25 mm messenden PS-Streifen als Fensterrahmen umwickelt. Das überstehende undurchsichtige PS wird jetzt abgeschnitten, kann aber auch als Bewehrung stehen bleiben.
  • Die Dachfenster haben häufig einen Einsatz aus Draht, den man auf Papier ausdrucken und unter das Glas kleben kann. Die Bewehrung kann aus dicker Alufolie gemacht werden.

Dirk ?, Peter Popp und Harald Kiel


Wie kann ich Maueranker nachbilden?

  • Maueranker aus 0,5 mm Draht biegen und oben und unten planfeilen. Die Befestigungen können aus feinen Fädchen, die mit Sekundenkleber getränkt werden, dargestellt werden. Möglicherweise könnte es auch gut aussehen, 0,3 mm Draht erst flachzuklopfen und dann zu biegen.
  • Die ankerförmigen, verschnörkelten Maueranker kann man aus Draht biegen oder aus Karton bzw. dünnen Plastiksheets schnippeln. Alternativ aus einer Lochplatine Stücke so aussägen, das sich kleine ausgerundete Kreuze ergeben. Bei manchen Zahnpasten gibt es einen sternförmigen Frischeverschluss zum Herausdrehen bei Erstgebrauch. Auch der wäre evtl. geeignet. Die runden, scheibenförmigen Maueranker aus Gusseisen lassen sich mit kleinen Plastikdruckknöpfen aus dem Nähbedarf nachbilden.
  • Alternativ könnte man auch auf Industrieteile zurückgreifen. Im Bausatz "Alte Maschienemfabrik" von Mamos/Auhagen sind solche verschnörkelten Maueranker enthalten, sie sind in etwa herzförmig.
  • Für kleiner Baugrößen als H0 bietet es sich auch an, die Maueranker einfach mit Bleistift o. ä. auf die Wände aufzuzeichnen.

Werner Falkenbach, Peter Popp, Bernd Nothnick, Andreas Lange, Dolf Wiertzema


Wie kann man Reetdächer nachbilden?

Da Borsten von Besen oder Handfegern viel zu grob sind, ist es besser, z. B. Hanf, welcher von Klempnern zum Abdichten von Rohrverbindungen benutzt wird, zu verwenden. Eine andere, noch nicht erprobte, Möglichkeit ist die Verwendung von feinsten Kupferlitzen, die gebündelt auf das Dach geklebt und eingefärbt werden werden. In der niederländischen Zeitschrift "Railhobby" wurde 1990 folgende Methode vorgestellt, als Materialien werden gesiebtes Sägemehl, Holzleim und Pappe benötigt:

  • Das Sägemehl wird angefeuchtet und an einem warmen Ort so lange stehen gelassen, bis es die gewünschte Farbe angenommen hat. Jetzt das Sägemehl trocknen lassen.
  • Die Pappe in etwa 15 mm breite Streifen schneiden und dachziegelartig übereinander kleben.
  • Die Pappe dick mit Leim einstreichen, das Sägemehl aufstreuen und festklopfen. Den Leim trocknen lassen. Diesen Vorgang so lange wiederholen, bis die gewünschte Dicke des Daches erreicht ist.

Peter Popp, Günter Jaritz, Dolf Wiertzema


Wie kann man Solardächer darstellen?

Am einfachsten dadurch, dass man glasklares PS von hinten mit nachtblauer Farbe bemalt und dann mit silberner Farbe (z. B. aus einen feinen Faserstift) die Ränder nachbildet. Es kann sehr gut aussehen, wenn die blaue und schwarze Farbe sich nicht vollständig mischen.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, engmaschigen Draht aus Feinfiltern hinter einen mit durchsichtigem Kunstoff verzierten Holzrahmen zu montieren. Der Rahmen wird auf einen schwarzblauen Untergrund, z. B. Pappe, geklebt.

Peter Popp, Andreas Bulkens


Wie kann ich individuelle Industriegebäude herstellen?

Vom amerikanischen Hersteller DPM (Design Preservation Models) gibt es ein modulares System von Bauteilen, aus denen man Fabrikgebäude in beliebiger Größe herstellen kann. Dazu passend gibt es Laderampen, Türen, Fenster und Dachelemente. Im Internet ist DPM unter http://www.dpmkits.com erreichbar. Auf den Internetseiten von DPM gibt es einen Planungsbogen, der alle Bauteile in Originalgröße enthält und mit dessen Hilfe man Gebäude schon mal probeweise zusammensetzen kann. Hinweis: man findet diesen Planungsbogen in der oberen Navigationsleiste, indem man unter "H0-Scale" "H0 Modular System" auswählt. Die dann erscheinende Seite ganz nach unten scrollen und "Details" anklicken. Ein PDF-Reader ist für das betrachten, speichern und drucken des Plans erforderlich. Den gleichen Planungsbogen gibt es auch für die Spuren "N" und "0".

Seit 2005 gibt es von Walthers ebenfalls Bausatzteile zum freien Kombinieren. Das System nennt sich Cornerstone Modulars http://www.walthers.com/exec/page/ho_n_modulars und passt eher als DPM zu europäischen Vorbildern. Auch für die Modulars ist ein Planungsbogen erhältlich.

Martin Fischer, Frank Wieduwilt

Wie kann man Gebäudeecken aus PS möglichst sauber anfertigen?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, zu einer sauberen Gebäudeecke zu kommen:

  • Man legt die Bauplatten mit der strukturierten Seite nach unten auf die Kante eines Bretts und feilt vorsichtig von oben eine 45-Grad-Gehrung ein. Die Gehrung wird bei dieser Methode natürlich nicht hundertprozentig genau gelingen, deshalb sollten die Ecken noch mit Dreiecken aus PS verstärkt werden.
  • Für das stumpfe Verkleben von Wänden bietet sich folgende Methode an:
    Eine Wand mit der Außenseite nach unten auf eine total ebene Fläche legen. Die stumpf vorzusetzende Wand an der gemeinsamen Kante daran halten, so daß sie quasi aus dem Haus rauskippen will. Von der Seite einen Winkel dagebenhalten und mit diesem langsam in Richtung Haus rutschen. So richtet sich die Wand auf und gibt irgendwann mit der zweiten genau 90 Grad. Dann das ganze in der Ecke verkleben und von innen mit Dreiecken aus PS oder einem PS-Winkelprofil versteifen. Wenn man dabei sauber arbeitet, ist der Spachtel- und Schleifaufwand minimal.
  • Wer den entsprechenden "Maschinenpark" besitzt kann mit der Böhler- Tischkreissäge bei geringer Drehzahl und gekippten Sägeblatt saubere 45-Grad Gehrungen herstellen.
  • Um maximale Stabilität zu erreichen, kann es sinnvoll sein, das Gebäude um eine Grundplatte und einen "Dachboden" herum zu verkleben. Die Ecken können stumpf verklebt werden, wenn man sauber arbeitet, muss man auch nicht so viel schleifen.

Peter Popp, Moritz Gretschel, Michael Kurz, Ralph Timmermann, Harald Kiel


Wie bekommt man Ausschnitte für Fenster und Türen in PS-Bauplatten möglichst genau in die Wände?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wobei mit modellbahnhaushaltsüblichem Werkzeug keine hundertprozentige Genauigkeit erreicht werden kann.

  • In "Grüße aus Ferbach" beschreibt J. le Plat seine Methode:
    Die Wand wird in Höhe der Fensterober- und unterkante waagerecht geteilt. Die so entstandenen "Fensterbänder" werden zerschnitten und im Abstand der Fenster wieder zusammen geklebt, so dass die Fensteröffnungen frei bleiben. Wenn man die PS-Platte nur anritzt und bricht, erhält man eine saubere Kante, die nicht mehr groß nachgearbeitet und gespachtelt werden muss.
  • Die Wand wird entlang des Fenterausschnittes angeritzt und dann von den Ecken ausgehend über Kreuz eingeschnitten. Die dabei entstehenden Dreiecke können herausgebrochen werden.
  • In den Fensterecken werden kleine Löcher gebohrt, danach mit einem Skalpell oder Bastelmesser vorsichtig und ohne allzu großen Druck die Fensteröffungen von Loch zu Loch geschnitten. Je nach Stärke der Platten wird es notwendig sein, mehrmals die Schnittkante entlang zu fahren. Statt eines Messers kannst Du auch eine scharfe Reißnadel verwenden, die ebenfalls mit minimalem Druck so lange die Schneidkante entlang geführt wird bis die Fensteröffung herausfällt.
  • Falls die Öffnung in der Wand von einem Rahmen verdeckt wird, reicht es, die Öffnung grob zu schneiden, den Rahmen aus PS-Profilen oder Holzleistchen einzusetzen und evtl. vorhandene Spalten zwischen Rahmen und Wand zu verspachteln.

Bessere Ergebnisse sind mit einer Fräse oder einem Laserschneider zu erwarten. Erfahrungen, ob das Laserschneiden in PS klappt, gibt es aber noch nicht.

Bei Plastruct und bei Modulor gibt es sehr dünne Mauerplatten (˜ 0,3-0,5 mm stark), aus denen das Ausnehmen der Fensteröffnungen erheblich leichter sein dürfte als bei den herkömmlichen, fast 1 mm dicken Platten.

Peter Popp, Harald Kiel, Andreas Lange, Stefan Zickenrott, Frank Wieduwilt, Joachim Graf, Will Berghoff


Wo kann man Silikon zum Herstellen von Formen bekommen?

  • Silikon gibt es in kleinen Dosen im Bastelgeschäft zu kaufen.
  • Die Firma www.ebalta.de bietet Silikon für die Formen und Gießharz auch in kleinen Mengen an und liefert auch an Privatpersonen.

Harald Kiel und Armin Mühl


Kann man Fensterrahmen selber gießen und falls ja, aus welchem Material?

Formen kann man aus Silikon herstellen, die dann mit Gießharz ausgegossen werden. Für Fenster genügt eine einfach herzustellende einteilige Form. Die Form wird nach dem Füllen mit einem Stück Kunststoff abgedeckt, das am Gießharz nicht haften bleibt, so wird das Gussstück auf der Rückseite schön glatt. Um das Gussstück etwas zu verstärken, kann man feine Drähte mit eingießen. Ein Problem besteht darin, das Silikon und Gießharz meistens in 500-ml-Gebinden verkauft werden. Armin Mühl

Eine andere Möglichkeit besteht darin, Fenster und Rahmen in einem Teil aus glasklarem Gießharz herzustellen und dann die Fensterrahmen aufzulakieren. Wichtig ist, dass die Form absulut plan ist, damit die Scheiben nicht matt werden. Dolf Wiertzema

Moritz Gretschel rät hingegen eher dazu, Fensterrahmen zu ätzen: "[...] ich halte Fensterrahmen für das ideale Objekt schlechthin für erste Ätzversuche: Es handelt sich um reine Durchätzungen (also keine nur halb abzutragenden Oberflächen), so daß sogar simpelstes Schalenätzen in Frage kommt. Und bei den klaren geometrischen Formen üblicher Fensterrahmen und der meist überschaubaren Stückzahl kann man sich u.U. sogar das ganze Photoprocessing schenken und die Teile 1:1 mit Folienstift aufs Blech zeichnen. Die Rückseite kann man komplett schwärzen, es dauert dann halt etwas länger, und die Ränder kommen leicht angeschrägt heraus, was bei mir gar nicht mal soo übel bei Fensterrahmen sogar sehr realistisch ausschaute. Auslagen wären dabei: Ein Stück 0.3mm-Blech, ein Beutel Fe-III-Chlorid (Pfennigartikel) und ein wasserfester Folienschreiber." Ausnahmsweise mal als Vollzitat.

Eisen-III-Chlorid gibt es u.a. im Elektronikfachhandel. Der Nachteil bei diesem Mittel ist, das es nach dem Auflösen in Wasser eine trübe und während des Ätzvorganges immer bräunlicher werdende Brühe bildet, so das eine Fortschrittskontrolle nur durch entnehmen des Bleches möglich ist. Besser geeignet ist Natriumpersulfat - das wird nur blau, wenn die Säure verbraucht ist.

Mit welchem Material kann man Silikonformen für feine Teile ausgießen?

Es gibt verschiedene Materialien, die nicht so brüchig sind wie Gips:

  1. Hydrocal - Eine gipsähnliche Gießmasse im Vertrieb von Noch.
  2. Epoxyd-Harz - Das Gussstück sollte auf der Rückseite noch mit einigen kleinen Stücken Glasfasermatte stabilisiert werden.
  3. Urethan - Urethan hat gegenüber Epoxy den Vorteil, das es die Silikonform nicht angreift.
  4. Porcellin - Porcellin ist eine Keramikmasse, die auch von Klaus Spörle zum Ausgießen seiner Silikonformen empfohlen wird. Porcellin ist feiner, schwerer und härter als Gips.
  5. Stabilit Express - Dieser 2K-Kleber eignet sich zum Abgießen kleinerer Teile, wenn der Kleber vor dem Guss leicht(!) erwärmt wird.

Die Firma Rai-Ro bietet Gießharz und andere nützliche Materialien zum Selbergießen an. (s. auch Markus Klünder: Eigene Modelle in kleiner Serie, in: Miba 7/98, S. 70.)

Janos Ero, Waldemar Rodenberg, Thomas Woditsch, Martin Fischer

Wie kann ich Gussformen für Mauerwerk herstellen?

Zunächst baut man ein Urmodell aus PS oder Gips (in Gips läßt sich die Mauerwerkstruktur gut einritzen), um das Urmodell herum baut man einen Kasten aus Lego und gießt das Urmodell mit Silikon aus dem Bastelgeschäft ab. Um das Entformen zu erleichtern, kann man das Urmodell noch mit Silikonöl einpinseln, das ist aber meistens nicht nötig.

Stefan Zickenrott


Kann man Silikon aus dem Baumarkt für die Herstellung von Gussformen verwenden?

Im Baumarkt gibt es Silikon zum Herstellen von Abdichtungen in praktischen Kartuschen. Dieses Silikon ist zwar billiger als Silikon zur Herstellung von Gussformen, aber aus verschiedenen Gründen nicht dafür geeignet, Formen herzustellen:

  • Bausilikon ist sehr viel zäher als Modellbausilikon RTV/NV, das es z. B. bei Weissmetall Tim Dicke zu kaufen gibt.
    Dadurch wird die Unterseite der Form nicht glatt genug und die Teile werden krumm. Hinweise zum Herstellen von Gussformen gibt es auf den Seiten des Modelleisenbahn-Clubs Krefeld.
  • Es ist nicht klar, inweiweit das Bausilikon beim Aushärten schrumpft.
  • In Bausilikon sind möglicherweise giftige Zusatzstoffe enthalten, die das Schimmeln verhindern sollen.
  • Bausilikon soll genau das Gegenteil von dem bewirken, was bei Formsilikon erwünscht ist: Bausilikon soll auf möglichst vielen Untergründen haften bleiben, Formsilikon darf sich hingegen mit dem Urmodell keineswegs verbinden.

Waldemar Schmidt, Jan Bartels, Peter Popp

Wie bemale ich am besten Bauelemente aus Gips?

Wichtig ist, die Farben, z. B. Wasserfarben so zu mischen, dass mit jedem Aufnehmen des Pinsels ein anderer Farbton entsteht. Anschließend sollten noch einzelne Steine mit unterschiedlichen Farbtönen hervorgehoben werden. Zum Schluss alles mit einer leicht schwarzen Brühe überziehen, die sich vorwiegend in den Mauerfugen absetzt. Werner Falkenbach

Ziegelmauern: Ziegelrote Abtönfarbe unverdünnt auftragen und danach mit stark verdünnter schwarzer Tusche die Fugen hervorheben. Zum Schluss sollten noch einzelne Steine mit leicht hellbrauner Farbe (Gemisch aus Weiß und Ocker) hervorgehoben werden. Steinpflaster: Grundfarbe aus Schwarz und Weiß gemischt, Nachbehandlung wie bei Ziegelmauern. Stefan Zickenrott


Wie fixiert man am besten Pulverfarben (z. B. aus zerriebener Pastellkreide)?

Zerriebene Pastellkreide eignet sich hervorragend zum Altern von Gebäuden und Fahrzeugen. Die Kreide gibt es in verschiedenen Härtegraden im Künstlerbedarf. Um den feinen Kreidestaub zu fixieren, sollte das fertig gealterte Modell mit mattem Klarlack überzogen werden. Bei Verwendung des Klarlacks von Graupner dunkelt die Pastellkreide nicht so stark nach. Auch Fixativ aus dem Künstlerbedarf, das zum Fixieren von Kohle- und Kreidezeichnungen verwendet wird, ist geeignet. Fixativ sollte äußerst sparsam verwendet werden, weil es sonst glänzt. Gut geeignet ist auch der Mattlack Top Coat, den es unter anderem bei Conrad gibt.

Stefan Zickenrott, Peter Popp, Harald Kiel, Stefan Karzauninkat