Lok-Pflege

aus DerMoba, der Wissensdatenbank für Modellbahner
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Regelmässige Wartung

Regelmässig sollten Loks wie folgt behandelt werden:

  1. Säubern
  2. Schmieren

Säubern

Aussen mit einem weichen Pinsel oder Tuch Staub, Fingerabdrücke etc. entfernen.

Räder, Getriebe von altem Schmutz und Öl befreien, Fussel u.ä. vorher mit einer Pinzette entfernen.

Schmieren

Getriebe, Achsen u.a. Teile des Antriebs mit wenig und geeignetem Schmiermittel fetten/Ölen. Es ist vor allem darauf zu achten, dass die Radlaufflächen frei von Schmiermitteln bleiben!

Generalreinigung

Gelegentlich ist es erforderlich, Loks einer Generalreinigung zu unterziehen. Dies kann z.B. dann sein, wenn das Fahrzeug lange in der Vitrine gestanden hat und möglicherweise sogar das Öl verharzt ist. Bitte beachte: aggressive Mittel sollten tabu sein. Oft wird davon nicht nur der Schmutz, sondern auch Farben und Kunststoffe angegriffen und unreparabel beschädigt.

Über den Sinn von Ultraschallbädern existieren verschiedene Meinungen.

Auf jeden Fall sollte das Fahrzeug in so einem Falle soweit als möglich zerlegt werden. Gehäuse dürfen auf keinen Fall mit Lösungsmitteln in Kontakt kommen, bei manchen Produkten habe ich festgestellt, dass Lackierung und Beschriftung bereits mit Spiritus abgelöst werden können.

Nach der mechanischen und vorsichtigen Entfernung starker Verschmutzungen sollte altes Öl mit Waschbenzin oder Alkohol aufgelöst werden. Man sollte dabei immer vermeiden, dass die Teile länger dem Lösungsmittel ausgesetzt sind als nötig. Unter Umständen ist es sinnvoll, nach der ersten Reinigung Motor und Getriebe mit geringen Mengen eines dünnflüssigen Öls wie WD40 oder Ballistol zu schmieren und das Fahrzeug einige Runden fahren zu lassen, damit sich auch an schwer zugänglichen Stellen die Verharzungen lösen, danach nochmals mit Spiritus (manche empfehlen Isopropyl-Alkohol) auswaschen, gut abtrocknen (wer einen Airbrush-Kompressor hat, kann diesen zum Ausblasen nutzen) und dann mit einem guten Öl schmieren.

Öle sollten nicht zu dünnflüssig sein, da sie sonst gerne auf die Schienen abwandern!

Reparaturen

Verschleissteile

Hier sind vor allem Kohlebürsten (diese Kontaktstäbchen im Motor) und Haftreifen (die Gummiringe an einzelnen Rädern) zu nennen. Die Teile sind auf Funktionsfähigkeit zu prüfen und ggf. auszutauschen.

Typische Probleme

Hier sollen einige typische Probleme geschildert werden, die immer wieder auftauchen:

verschmierte Kollektoren

Hier gibt es unterschiedliche Varianten:

Abrieb der Kohlebürsten schließt die Kollektorenbleche kurz => erhöhte Stromaufnahme bei geringerer Leistung (Geschwindigkeit). Die Rillen zwischen den Kollektorblechen müssen gesäubert werden (mit Zahnstocher o.ä. auskratzen). Eventuell härtere Kohlen verwenden, Kollektorbleche entgraten, evtl. Rillen mit 2K-Kleber auffüllen und Kollektor abdrehen.

das Problem wird gelegentlich bei Fleischmann-Motoren beobachtet.

Schmutzablagerungen auf dem Kollektor: reduzierte Stromaufnahme, Leistungsreduzierung Kollektor säubern

gebrochene Kardankugeln

Hier handelt es sich um einen Fehler, der bei Roco-Loks bestimmter Produktionsserien aufgetreten ist: durch zu sprödes Material traten Risse/Brüche der Kardankugeln auf, wodurch diese nicht mehr fest auf den Wellen saßen; der Motor läuft, aber die Lok bewegt sich nicht oder nur mit reduzierter Zugkraft. Roco ist hier erfahrungsgemäß sehr kulant und schickt kostenlos neue Kardankugeln zum Austausch.

Haftreifen

Manche Haftreifen bringen nur wenig oder keinen Gewinn an Reibung. Oft hilft es, auf passende Gummis anderer Hersteller auszuweichen. Besonders gute Haftung scheinen die Märklin-Haftreifen zu haben, allerdings sind diese auch dicker als andere. Manche Modellbahner vertreten die Meinung, ein gutes Fahrwerk benötige keine Haftreifen. Dazu gehört aber auch ein möglichst genau verlegtes Gleis, da selbst Dreipunktlagerung und gefederte Achsen nicht alle Unebenheiten ausgleichen können.

Fahrtrichtungsschalter

Nachdem ja immer noch alte Märklin-Loks kursieren, tritt natürlich immer wieder ein für die mechanischen Fahrtrichtungsschalter typisches Problem auf: Der Fahrtrichtungsschalter schaltet zu früh (zu geringe Federspannung) oder zu spät bzw. gar nicht (zu hohe Federspannung). Je nach Typ des Schalters ist die Feder anders einzuhängen oder auszuwechseln, um korrektes Ansprechen des Fahrtrichtungsschalters zu gewährleisten.