Märklin H0 : Das Märklin-System: Unterschied zwischen den Versionen

aus DerMoba, der Wissensdatenbank für Modellbahner
Wechseln zu: Navigation, Suche
K
K (Übergangsgleise: Link gesetzt)
Zeile 155: Zeile 155:
 
====Übergangsgleise====
 
====Übergangsgleise====
  
Sie ermöglichen den Übergang zwischen Anlagenteilen, die mit unterschiedlichen Gleissystemen gebaut worden sind. Häufig anzutreffen ist zum Beispiel der Schattenbahnhof mit den alten M-Gleisen und der sichtbare Teil der Anlage mit K-Gleisen.<br /> Märklin bietet dazu drei Gleistypen an:
+
Sie ermöglichen den Übergang zwischen Anlagenteilen, die mit unterschiedlichen Gleissystemen gebaut worden sind. Häufig anzutreffen ist zum Beispiel der [[Schattenbahnhof]] mit den alten M-Gleisen und der sichtbare Teil der Anlage mit K-Gleisen.<br /> Märklin bietet dazu drei Gleistypen an:
  
 
* 2291 - Übergang M nach K
 
* 2291 - Übergang M nach K

Version vom 4. November 2008, 16:27 Uhr

Das Märklin-System

Das Märklin-Gleissystem

Allgemeines zum Gleissystem

Welche Gleise kann ich benutzen?

Nicht alle Modelle, die von anderen Firmen für das Märklinsystem produziert wurden, einschließlich umgerüsteter Modelle, können ohne Probleme auf Märklingleisen betrieben werden. Innerhalb der Produktpalette von Märklin sind mit wenigen Ausnahmen (siehe unten) alle Gleise für alle Modelle geeignet

Welche Radien gibt es?

Im Metallgleissortiment (seit 2001 nicht mehr im Programm"!) gab es 5 Radien:
Industriekreis/R0 (R = 286 mm) mit 5120
Normalkreis/R1 (R = 360 mm) mit 5100
Parallelkreis/R2 (R = 437,4 mm) mit 5200
Großkreis I/R3 (R = 535 mm) mit 3800, (nur von 1953 bis 1957 im Programm!)
Großkreis II/R4 (R = 585 mm) mit 3900, (nur von 1953 bis 1957 im Programm!)
Nähere Informationen finden sich im Unterabschnitt Metall-Gleise

Das Kunststoffgleissortiment hat ebenfalls 5 Radien (die K-Gleise der 21xx-Serie sind nicht mehr im Programm!)
Industriekreis/R0 (R = 295 mm) mit 2110 oder 2210
Normalkreis/R1 (R = 360 mm) mit 2121 oder 2221
Parallelkreis/R2 (R = 424,6 mm) mit 2131 oder 2231
Großkreis I/R3,5 (R = 553,9 mm) mit 2141 oder 2241
Großkreis II/R4,5 (R = 618,5 mm) mit 2151 oder 2251
beliebige Radien (erst ab 360mm Radius empfehlenswert) können mit dem Flexgleis 2205 individuell zugeschnitten werden.
Nähere Informationen finden sich im Unterabschnitt Kunststoff-Gleise


Das C-Gleissortiment hat zur Zeit folgende Radien (ACHTUNG: C-Gleise haben kein Industrieradius mehr!)
Normalkreis/R1 (R = 360 mm) mit 24130
Parallelkreis/R2 (R = 437,5 mm) mit 24620
Großkreis I//R3 (R= 515mm) mit 24330
Großkreis II/R4 (R=579,3mm) mit 24430
Großkreis III/R5 (R=643,6mm) mit 24530
Riesenkreis III/R9 (R=1114,6mm) mit 24912 (ACHTUNG: bislang nur in Form von Weichen und Gegenbögen vorhanden!)
Nähere Informationen finden sich im Unterabschnitt C-Gleise


Zwischenradien können bei allen Gleistypen aus einem kleineren Radius mit kleinen, geraden Gleisstücken erzeugt werden.

Welche Gleise kann ich im DC-Betrieb benutzen?

Für den 2-Leiter-DC-Betrieb und den 3-Leiter-Betrieb nicht geeignet sind die M-Gleise der 3600, 5100 und 5200-Reihe. Weichen der Kunststoffgleise haben verbundene Außenleiter (22xx-Serien), sodaß hier Umbaumaßnahmen zum (Außenleiter-)DC-Betrieb notwendig sind. Alle anderen Gleise von Märklin sind DC-tauglich.


Welche Fahrzeuge kann ich auf den Gleisen betreiben?

Bei historischen Modellen, die mit "Pilzschleifern" (diese Schleifer sehen von der Seite aus wie umgedrehte Pilze) ausgestattet sind, sind zum Betrieb mit Punktkontaktgleisen nicht zu empfehlen. Gleiches gilt teilweise auch für "Löffelschleifer". Für den Betrieb auf den heutigen Märklingleisen sind die "Skischleifer" betriebssicher. Fremdfabrikate mit diesen Schleifertypen (z.B. Trix-Express) sind ebenfalls NICHT betriebssicher. Diese Schleifertypen können sich bei Weichen in den Herzstücken verhaken und die Lok bzw. den Zug zum Entgleisen bringen. Mit den ehemaligen Mittelschienengleisen können alle Schleifertypen betrieben werden.

Welche Radien können befahren werden?

  • Der derzeitige Standardradius beträgt 360mm. Alle Märklinfahrzeuge können diesen Radius ohne Probleme im Normalfall befahren.
  • Angesetzte Details (Kolbenstangenschutzrohre, Schürzen, etc.) vergrößern den Mindestradius (siehe auch die Bedienungsanleitung zum Modell)
    • Nicht betriebssicher sind:
      • 2-achsige Personen- und Güterwagen mit einem Achsstand >10cm auf R0
      • 4-achsige Personenwagen mit einem Drehgestellabstand >20cm auf R0
      • Wagenverbände mit Kurzkupplung im Schiebebetrieb in Radien <= R1
      • neuere Schnellzugdampfloks ab Baujahr 1973, und alle Varianten der BR 41 auf R0
      • Güterzugdampfloks neuerer Produktion ohne Knickrahmen auf R0
      • Schienenzeppeline aller Varianten auf R0 und in Gegen (d.h. S-)Kurven
      • 1:100 und 1:87-Modelle von anderen Herstellern in R0
      • 1:100 und 1:87 bei M-Gleisweichen mit großen (d.h. quadratischen) Laternenköpfen
    • Problematisch sind außerdem:
      • Alle Varianten der BR 41 können auf Weichen des Normalkreises, vor allem beim M-Gleis, entgleisen.
      • Alle Varianten der BR 18.1 mit kurzem Tender neigen bei großen Zuglasten zum Entgleisen bei Radien < R5.
      • 1:100-Schnellzugwagenmodelle von Märklin in R0 (bedingt)
      • Schienenzeppelin 3077 bei hoher Geschwindigkeit in Radien <R2
    • Empfehlungen:
      • wirklich nur kurze Industriegleise für kleine, zweiachsige Wagen und kurze Loks mit max. 3 Achsen verlegen.
      • S-Kurven vermeiden.
      • keine Hauptstrecken mit Industrieradius versehen.
      • besondere Vorsicht mit Modellen bei hoher Geschwindigkeit


Welche Steigungen können befahren werden?

Generell für Steigungen gilt, daß vor allem der Übergang zwischen Ebene und Steigung nicht zu abrupt geschehen darf (längere Fahrzeuge bleiben sonst im Knick hängen). Der maximale, störungsfrei zu bewältigende Übergang aus der Ebene für alle bisher produzierte Märklinmodelle in H0 ist von 0 auf 1:20 (von 0 auf 5%). Sind Wagenmodelle mit 30,3cm (1:87 Schnellzugwagen) vorhanden, so sollte der maximale Übergang von 0 auf 1:50 (2%) nicht überschreiten.

  • Bei Clubanlagen und ausreichend Platz sollte die allgemeine Empfehlung von 3% nicht überschritten werden
  • Alle Märklin-H0-Modelle können 5% problemlos bewältigen, lediglich Modelle mit Märklin-Faulhabermotor werden deutlich langsamer
  • Falls der Platz nicht ausreicht, können bis 15% Steigung bewältigt werden. Ab 10% haben einige Modelle Probleme die Steigung in Solofahrt zu bewältigen
  • In Spezialfällen sind Steigungen bis 20% und mehr möglich. Derartige Steigungen sollten wirklich nur die Ausnahme bleiben.

Wenn man große Steigungen schon einrichtet, dann sollte die Rampe auch gut gegen ein Durchhängen gesichert sein, sonst sind die Modelle durch noch größere Steigungen überlastet.

Folgende Auflistungen basieren auf Erfahrungswerten von Modellbahnern. Sie erheben keinen Anspruch auf generelle Anwendbarkeit!
Viele betriebliche Probleme können durch Pflege des Rollmaterials behoben bzw. durch intensive Schieneninstandhaltung (ÖL!) vermieden bzw. beseitigt werden.

Modelle, die 10% Steigung in Solofahrt unter Umständen nicht bewältigen können sind:

  • 3015/CCS800/30159/36159 (schweizer Krokodil Ce 6/8 II mit SLFCM)
  • 33591 (schweizer Doppellokomotive Typ Ae 8/14 mit DELTA und DCM2)

Betriebsprobleme bei Zugfahrten mit mehr als 5 Wagen vom Typ C4i Wü 01 (Nr. 4211) ab 3% Steigung können mit Modellen, die den Faulhabermotor 1717 oder den Sinus-Motor haben auftreten. Falls der Zug an Hp0 stehen soll, rollt der Zug ggf. rückwärts den Hang hinunter. Dies gilt für alle Betriebsarten (analog/digital). Davon betroffen sind bislang:

  • (3311, 3411, 3511, 3513, 3514, 3611, 3613, 3614, 3711, 34112, 34113, 37112, 37113 als Varianten der BR 18.1, 34059,37059 als Varianten der BR 59)
  • alle Modelle mit der Katalognummer 39xxx, die einen Sinus-Motor enthalten können bei Zughalt in Steigungen bergab rollen

Dieses Problem läßt sich durch geeigneten Anlagenaufbau vermeiden (keine Halteabschnitte in Steigungen).
Bei noch höheren Zuglasten (8 Wagen) kann es ab 5% zum Stillstand auf der Steigung kommen.

Compound-Gleise

Alpha-Gleise

Im Jahre 1988 wurde das bisherige Gleis-System aus K- bzw. M-Gleisen durch das "Alpha-Gleis" mit der Bezeichnung "Gleis 2000" erweitert. Diese Gleise waren eine Kombination Kunststoff-Böschungskörper und Metall-Gleisen und stellten mit ihrem neuen Stecksystem die Vorläufer der C-Gleise dar. Diese Gleise waren nur von 1988 bis 1996 im Programm. Die angebotenen Gleisstücke orientierten sich in ihrem Raster am M-Gleis (180mm, R1, R2):

  • 2001 Gerade 1/1 (180mm)
  • 2006 6 gerade Gleise 2001 1/1 mit Verpackung als Brücke
  • 2019 Prellbock (70mm)
  • 2021 Gebogenes Gleis 1/1 R1 (r=360mm, 30°)
  • 2026 6 gebogene Gleise 2021 1/1 mit Verpackung als Brücke
  • 2031 Gebogenes Gleis 1/1 R2 (r=456,4mm, 30°)
  • 2062 Weiche R1 links (180mm/30°)
  • 2063 Weiche R1 rechts (180mm/30°)
  • 2090 Anschluß gerade 1/1 (180mm)
  • 2091 Übergangsgleis Alpha-M-Gleis, gerade 1/1 (180mm)


Dieses Gleissystem wurde ohne Ausgleichsgleise angeboten.

C-Gleise

Vorbemerkungen

Umfangreiche Informationen zum C-Gleis erhält man zunächst auf den Produktseiten der Firma Märklin. Folgende Hinweise mögen als praxisbezogene und kostensparende Ergänzung dienen.
Märklin-c-gleis.jpg
Gleisanschlüsse
Für den Anschluß der C-Gleise gibt es die Anschlußgarnitur 74040 mit Flachsteckhülsen zum Anstecken an das Gleis. Die Anschlüsse lassen sich auch sehr leicht löten (roter Pfeil).

Mittelleiter-Trennstellen
Für die Trennung des Mittelleiters der C-Gleise gibt es die Mittelleiter-Isolierung 74030. Diese, in Form kleiner, roter Hütchen produzierten Isolationen werden über die inneren Kontaktlaschen geschoben und unterbrechen damit die Verbindung. Pro Packung (74030) sind acht Hütchen für vier Trennstellen enthalten. Flexibler läßt sich der Mittelleiter an der Unterseite des Gleises (zwischen den Pukos!) mit der Minitrennscheibe unterbrechen (grüner Pfeil). Diese Trennung läßt sich später gegebenenfalls durch eine Kabelbrücke zwischen den beiden B-Anschlüssen des Gleises wieder schließen.

Kontaktstrecken
Das Prinzip des Kontaktgleises auf zwei elektrisch getrennten Gleisen, wobei nur eine Seite an Masse angeschlossen ist. Das andere Gleis wird dann durch die Radsätze mit Masse verbunden. Beim C-Gleis haben die beiden Gleise jeweils ihre eigenen Kontakte und sind nur an beiden Enden durch eine Brücke miteinander verbunden.Durchtrennt man diese beiden Brücken (gelbe Pfeile), so hat man bereits ein Kontaktgleis. Diese Trennung läßt sich später gegebenenfalls durch eine Kabelbrücke zwischen den beiden 0-Anschlüssen des Gleises wieder schließen. Am Anfang und Ende der Kontaktstrecke muß nun allerdings noch jeweils eine Gleistrennung erfolgen. Bequemste (leider auch teuerste und unflexibelste) Lösung ist der Kontaktgleis-Satz 24995. Die einfachste Lösung - aber später nicht mehr rückgängig zu machen - wäre auch hier wieder die Trennscheibe. Da die Gleise aber konstruktionsbedingt keine Schienenverbinder besitzen, reicht eines der oben erwähnten Isolierungs-Hütchen auf der äußeren Kontaktzunge zur Trennung der Gleise (solange diese sich nicht durch unebenen Untergrund oder Fertigungstoleranzen berühren sollten - ist bei mir (B.N. Anm. des Autors) bisher aber nicht vorgekommen).

Anwendungsbeispiel
Ein Anlagenbau nach diesen Regeln wird unter http://www.noethlich.net/modellbahn dokumentiert.

Kunststoff-Gleise

K-Gleise
bestehen - genau wie die C-Gleise - aus zwei gegeneinander isolierten Aussenschienen sowie einem verdeckt in den Schwellen angeordnetem Mittelleiter.
Es gibt zwei grundsätzlich unterschiedliche Gleistypen:

Märklin-k-gleis.jpg
  • Serie 21xx von 1969 - 1980 gefertigt, mit Hohlprofilschienen (gefalzten Schienen) und breiten Kontaktlaschen (im Bild links)
  • Serie 22xx seit 1980 gefertigt mit Vollprofilschienen (massiv, vorbildgetreuer) und engen Kontaktlaschen. (Bild rechts)

Die K-Gleise sind systembedingt empfindlicher als C- und M-Gleise und eignen sich damit nur bedingt für den Aufbau fliegender Anlagen. Allerdings hat ein Tritt auf ein solches Gleisstück nicht die verheerenden Folgen wie das z. B. bei M-Gleisen der Fall ist.
Kritisch ist vor allem das Zusammenstecken der Gleise, insbesondere im Bereich von Weichenstraßen. Nur allzu schnell bricht das außenliegende Stück der Schwelle ab und muß dann durch entsprechende Landschaftsgestaltung kaschiert werden, sofern das Bruchstück nicht wieder anzukleben ist. Beim Übergang von 21xx auf 22xx Gleise müssen die engeren, weil höher ausgeführten Schienenverbindungslaschen der 22xx-Gleise mit recht großem Druck zusammgefügt werden; dies kann insbesondere bei kurzen Gleisstücken zu Verschiebungen bis hin zum Ausbrechen der Schienen führen. Daher sollte in solchen Bereichen nur 'sortenrein' verlegt werden.

Anschlußgleise
Märklin-kgleisunten.jpg

Neben dem Standardanschlußgleis 2290 (2292 mit Entstörkondensator) von Märklin besteht die Möglichkeit, jedes beliebige Gleisstück mit einer Anschlußleitung zu versehen. Dazu muß nur auf der Unterseite ein Kabel an das in der Schwellenmitte freiliegende Kupferblech gelötet werden (gelber Pfeil). Vorsichtig und schnell (=heiß) arbeiten, damit der darüberliegende Kunststoff keinen Schaden nimmt.
Bei Bedarf kann auch an die Edelstahlprofile der Außenschienen ein Massekabel angelötet werden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, ein leicht V-förmig gebogenes (Feder-) Blech zwischen Schienenprofil und Schwellenunterbau zu schieben. Selbstverständlich ist vorher das Anschlußkabel an dieses Blech zu löten (Ähnlich dem Masseanschluß 7500 von Märklin).

Mittelleiter-Trennstellen
Zur Trennung der Mittelleiter müssen jeweils die beiden kupfernen Kontaktzungen unter den Schienenverbindern gegeneinander isoliert werden. Dazu gibt es von Märklin unter der Nummer 7522 passende Kunststoffeinsätze. Mit etwas Feingefühl läßt sich aber auch eine Isolierung aus Papier, dünner Pappe oder sogar Tesafilm verwirklichen. Dies ist aber nur bei fester Verlegung der Gleise verläßlich.
Falls die Gleise 'mit absoluter Sicherheit und nie wieder' ausgebaut werden sollen, ist es auch denkbar, die Kontakzungen einfach abzutrennen.
Die Mittelleitertrennungen sollten zur Erleichterung einer späteren Fehlersuche vor Ort gekennzeichnet werden.

Kontaktstrecken
werden z. B. vor Bahnübergängen oder in Schattenbahnhöfen benötigt. Kontaktstrecken detektieren alle Fahrzeuge, die sich in ihrem Bereich befinden. Dies geschieht durch Überbrücken der von einander isolierten Außenschienen durch die Achsen der darauf befindlichen Fahrzeuge.
Dies kann durch den Kontaktgleissatz 2295 von Märklin oder durch einfaches Auftrennen einer Außenschiene jeweils am Anfang und Ende der zu überwachenden Strecke erfolgen; da die Schienen gegeneinander isoliert sind, kann der Zwischenraum mit normalen Gleisen bestückt werden. Anwendungsbeispiele für Kontaktgleise/Kontaktstrecken finden sich im Artikel Gleiskontakte


Schaltgleise
werden zur kurzzeitigen Kontaktgabe, z. B. zum Schalten von Signalen und Weichen, eingesetzt. Mit den Märklin-Kontaktgleisen 2229, 2239 und 2299 ist zusätzlich eine richtungsabhängige Kontaktabgabe möglich.
Dies geschieht durch einen Schaltnocken, der vom Schleifer der Lok (und natürlich auch entsprechend ausgerüsteter Waggons) in der Fahrtrichtung betätigt wird und für die Dauer dieser Betätigung den entsprechenden Kontakt schließt.
Prinzipbedingt darf kein Fahrzeug mit Schleifer auf einem Schaltgleisstück zu stehen kommen (direkt angeschlossene Magnetartikel würden sonst in kurzer Zeit durchbrennen).
Im Laufe der Jahre erlahmen die Federbleche, die den Schaltnocken in die Mittelstellung bringen. Im Gegensatz zu den Schaltgleisen der M-Serie lassen sich die K-Gleise kaum noch nachjustieren. Anwendungsbeispiele für Schaltgleise finden sich im Artikel Gleiskontakte

Metall-Gleise

M-Gleise
mit Punktkontakten lösten ab 1957 Jahren die Mittelleiterschienen ab und wurden bis zum Jahr 2001 gefertigt und sind "werkseitig nicht mehr verfügbar". Wer also eine Anlage mit M-Gleisen bauen oder erweitern will, ist auf die Restbestände im Handel oder auf Modellbahnbörsen und (Online-)Auktionen angewiesen.

Anschlußgleise
Hier ist die Auswahl etwas vielfältiger als bei den K-Gleisen, es gibt gerade (5111 bzw. 5130/31 mit Kondensator) und gebogene (5103) Gleise sowie ein Kabel mit einem Kontaktschuh, der wie bei den Signalen einfach an beliebiger Stelle zwischen die Mittelleiterlaschen gesteckt wird.
Auch ist es möglich, sich selbst aus beliebigen normalen Gleisstücken ein Anschlußgleis zu bauen. Vorsicht beim Löten! Bei neueren Gleisen bestehen die Isolatoren nicht mehr aus Preßpappe, sondern aus recht hitzeempfindlichen Kunststoff!!
Das rote Kabel wird am einfachsten an der Basis der Kontaktzunge angelötet - je nach Zustand diese vorher etwas anrauhen, einen Lötkolben mit hoher Leistung (60-100W) benutzen und vor allem bei Kunststoffisolatoren extrem schnell arbeiten!
Das braune Kabel kann bei Bedarf an einer beliebigen Stelle des Unterbaus, möglichst weit weg von jedem hitzeempfindlichen Fremdmaterial angelötet werden. Aber auch hier ein Hinweis an die Dauerlöter: irgendwann schmilzt auch die beste Kabelisolierung, das Gleis wird schneller heiß als man es erwartet und letztlich könnte es zu Verfärbungen der Oberseite kommen.

Mittelleiter-Trennstellen
Märklin-5015.jpg
Die braunen Pappplättchen, die Märklin jedem Signal beilegt, können ohne Probleme als Vorlage für eigene Kreationen aus Papier oder dünner Pappe dienen. Diese werden dann einfach zwischen die Kontakzungen geschoben, fertig ist die Trennstelle. Sinnvoll ist die Kennzeichnung dieser Stellen z. B. mit dem Trennzeichnen 5015/5016 (?), damit bei späterer Suche die gewollten von ungewollten Unterbrechungen unterschieden werden können.

Kontaktstrecken
Hier gab es zwei verschiedene Gleistypen:

  • Das Anschlußset, bestehend aus zwei halben Gleisstücken, bei denen jeweils eine Außenschiene getrennt und isoliert montiert ist und dem isolierten Gleisstück, welches den Fahrbahnübergang sowie die elektrische Verbindung darstellt sowie die Gleise 5115 und 5116 zur Verlängerung dieser Trennstrecke. Sie werden fast ausschließlich für den vollautomatischen Bahnübergänge 7192 genutzt.
  • Kontaktgleise 5104/5105 (1/1 gerade bzw. gebogen, bis 1972 produziert) und 5127 (1/2 gerade, bis 1961 produziert). Hier ist ein Teil der Außenschiene isoliert montiert und mit einer seitlich angebrachten Buchse verbunden. Urspünglich zum Schalten von Magnetartikel vorgesehen, sollten diese Gleise dafür nicht genutzt werden - die Kontaktgabe ist zu lang und die Gefahr des Durchbrennens der Spulen zu hoch. Ein sinnvolles Einsatzgebiet ist z.B. die Gleisbesetztmeldung.

Diese beiden Typen sind untereinander nicht kombinierbar. Anwendungsbeispiele für Kontaktgleise/Kontaktstrecken finden sich im Artikel Gleiskontakte


Schaltgleise
werden zur kurzzeitigen Kontaktgabe, z. B. zum Schalten von Signalen und Weichen, eingesetzt. Mit den Märklin-Kontaktgleisen 5146, 5147 und 5213 ist zusätzlich eine richtungsabhängige Kontaktabgabe möglich.
Dies geschieht durch einen Schaltnocken, der vom Schleifer der Lok (und natürlich auch entsprechend ausgerüsteter Waggons) in der Fahrtrichtung betätigt wird und für die Dauer dieser Betätigung den entsprechenden Kontakt schließt.
Prinzipbedingt darf kein Fahrzeug mit Schleifer auf einem Schaltgleisstück zu stehen kommen (direkt angeschlossene Magnetartikel würden sonst in kurzer Zeit durchbrennen).
Im Laufe der Jahre erlahmen die Federbleche, die den Schaltnocken in die Mittelstellung bringen. Sie können - eventuell nach vorsichtigem Ausbau des Schaltnockens - mit einer kleinen Spitzzange nachgespannt werden. Gleichzeitig sollten die Kontaktflächen mit einem Kontaktpflegespray gereinigt werden. Anwendungsbeispiele für Schaltgleise im Artikel Gleiskontakte

Sonstige Gleise

Übergangsgleise

Sie ermöglichen den Übergang zwischen Anlagenteilen, die mit unterschiedlichen Gleissystemen gebaut worden sind. Häufig anzutreffen ist zum Beispiel der Schattenbahnhof mit den alten M-Gleisen und der sichtbare Teil der Anlage mit K-Gleisen.
Märklin bietet dazu drei Gleistypen an:

  • 2291 - Übergang M nach K
  • 24922 - Übergang K nach C
  • 24951 - Übergang M nach C

Entkupplungsgleis

Ermöglicht das fernstgesteuerte Abkuppeln bzw. Trennen von Zugverbänden. Wird das Gleis auf der Kuppe eines Ablaufberges montiert und steht dann auch noch das Abdrücksignal 7043 daneben, so ist ein sehr realitätsnahes Rangieren und Zusammenstellen neuer Züge möglich. Ersatzweise kann bei M- und C-Gleisen ein Lichtmast 5113 angesteckt werden.
Probleme gibt es, wenn die Kupplungen unter mechanischer Spannung stehen (zu starkes oder zu schwaches Gefälle), verbogen sind, verschiedene Kupplungstypen gemischt werden oder stromführende Kurzkupplungen - sofern überhaupt trennbar - angewandt werden.

Bahnübergang

Ein nettes Ausstattungdetail, die angebotene Märklinpalette reicht vom mechanisch betätigten (d.h. vom Fahrzeuggewicht betätigten), eingleisigen Übergang bis hin zum vollautomatischen ein- oder zweigleisigen Übergang mit Halb- und Vollschranken, letztere gibt es für alle drei Gleissysteme.
Gesteuert werden diese Übergänge durch Kontaktstrecken (s. o.). Der ambitionierte Modellbahner sollte sich allerdings aufgrund der im Laufe der Zeit sicher auftretenden Kontaktprobleme überlegen, ob er die Ansteuerung nicht über Schaltgleise und Universalfernschalter durchführen sollte - dann ist auch eine Einbindung in ein Signal- und Sicherheitskonzept möglich (siehe Automatische Fahrwegsteuerung)

Drehscheibe

Für jedes Dampflok-BW unerläßlich, leider auch nicht sehr Platzsparend. Konventionell betriebene Drehscheiben können grundsätzlich nur von Gleis zu Gleis fahren, ein Vorwählen eines bestimmten Anschlusses oder auch nur ein automatisiertes Wenden ist nicht vorgesehen. Eine Abhilfe wurde an anderer Stelle veröffentlicht, hier hilft Herr Ortwein (siehe #Danksagung) gerne weiter.
Der Einbau erfordert keine Grube, ist jedoch aufgrund der Geräuschentwicklung im Betrieb zu empfehlen. Weitere Dämmungsmaßnahmen sind ebenfalls ratsam. Die Steuerung erfolgt über ein Stellpult mit zwei Tasten. Es können zwei dreiständige Lokschuppen bedient werden.

Schiebebühne

Für ein modernes Bw bietet sich die Schiebebühne an, da die Anlagen kompakter gestaltet werden können als bei einer Drehscheibe. Auch ist eine Elektrifizierung der Bühne einfacher und betriebssicherer möglich.

Prellbock

So unscheinbar dieses Gleisstück aussieht, so wichtig ist es im regulären Ablauf des Großbetriebes. Dabei spielt die Schutzfunktion am Gleisende nur eine untergeordnete Rolle. Zur Sicherung emfiehlt es sich, die Prellböcke entweder zu befestigen um größere Unfälle zu vermeiden falls ein Treibwagen ungebremst auffährt. Oder ausreichend Platz hinter dem Prellbock beim Aufstellen vorzusehen.
Wesentlicher ist die - von Märklin nur durch ein rotes Band angedeutete - Signaltafel SH2 (Schutzhalt). Zur Bedeutung von Prellböcken siehe [./grundlag.html Grundlagen der Eisenbahnsicherungs- und Signaltechnik]. Die Prellböcke gibt es - je nach Gleissystem mit fester oder aufgesprengter Bohlenkonstruktion sowie mit zusätzlicher roter Laterne (Nachtzeichen zu SH2)

Gleissysteme im Vergleich

  M-Gleis K-Gleis C-Gleis
Vorbildtreue gering bis mäßig
Mit Ausnahme der 38xx/39xx-Gleise sind die Punktkontakte deutlich zu sehen.
sehr hoch
Böschungskörper und Gleise können beliebig gestaltet werden.
hoch
Böschungskörper stellt guten Kompromiß dar.
Trittsicherheit nicht gegeben
Schiene und Böschung sind i.d.R. irreparabel geknickt.
hoch
solange kein Drehmoment auf die Gleise einwirkt.
mittel
Die ersten Gleise verloren den Weichmacher zu schnell und zerbrechen heute schon bei normalem Gebrauch. Neuere Gleise sollen das Problem nicht mehr haben.
Robustheit hoch
geeignet für fliegende Anlagen, auch für Kinderhände einfach zusammensetzbar.
mittel
Schienenverbindungen erfordern ruhige Hand und gutes Augenmaß.
hoch
wurde aus einem Spielbahnsystem entwickelt, paßt aufgrund mech. Führung, benötigt keine Schienenlaschen. Für Kinder weniger Verletzungsmöglichkeiten als bei M-Gleisen
Radien siehe Welche Radien gibt es?
Geräusch-
entwicklung
hoch/niedrig
Böschungskörper leitet die Rollgeräusche sehr gut (Serien 51xx/52xx), eingelassene Kunststoffschwellen dämmen die Fahrgeräusche gut (Serie 38xx/39xx), Räder an Schienenstößen erzeugen ein rhythmisches Klappern
gering
natürlich wirkendes Rollgeräusch, kaum Probleme mit den Schienenstößen
gering
etwas lauter als K-Gleise
Fahr-
eigenschaften
gut/sehr gut
jede Schiene 'guckt' etwas anders, dadurch entstehen mehr oder weniger hohe Kanten oder seitliche Verwerfungen. Verlangen große Aufmerksamkeit beim Verlegen.
sehr gut
durch Maßhaltigkeit der Schienen sehr zuverlässig; eventuell Probleme mit übergroßen Radsätzen älterer Waggons/Loks
sehr gut
Ähnlich den K-Gleisen, es fehlen allerdings die Langzeiterfahrungen.
Kosten mittel/sehr hoch
nicht mehr lieferbar, Börsenpreise bis zu 1,50EUR für neuwertige Ware (Serien 51xx/52xx) bzw. 4EUR (Serien 38xx/39xx)
hoch
lt. Märklin: 2,40EUR für ein Standardgleis
hoch
lt. Märklin: 2,40EUR für ein Standardgleis

Signale

Formsignale

Formsignale haben im Märklin H0-System die längste Tradition. Eine Rekonstruktion ist aufgrund ihrer Robustheit und sicheren Funktion nicht notwendig. Allen Signalen gemeinsam ist der graue Schaltkasten (d.h. dessen Abdeckung), welcher anfangs mit Handschalthebel war, später ohne versehen ist. Mit Ausnahme der Vorsignale ohne Zugbeeinflussung (läßt sich allerdings von geschickten Bastlern nachrüsten), haben alle Signale zwei Umschalter welche ohne nennenswerten Aufwand umgebaut werden können.

Kat.-Nr. Beschreibung Abbildung Bemerkungen
7036 Vorsignal mit beweglicher Scheibe, ohne Zusatzflügel, Vo0/Vo1   keine Zugbeeinflussung möglich!
7037 Vorsignal mit starrer Scheibe und beweglichem Zusatzflügel, Vz1/Vz2

Märklin-7037.jpg

seit 1975 nicht mehr im Programm
keine Zugbeeinflussung möglich!
7038 Vorsignal mit beweglicher Scheibe und Zusatzflügel, Vz1/Vz2/Vz3  

Märklin-7038.jpg

keine Zugbeeinflussung möglich!
7039 Hauptsignal mit einem beweglichem Flügel, Hp0/Hp1  

Märklin-7039.jpg

 
7040 Hauptsignal mit zwei gekoppelten Flügel, Hp0/Hp2  

Märklin-7040.jpg

7041 Hauptsignal mit zwei ungekoppeltem Flügeln, Hp0/Hp1/Hp2  

Märklin-7041.jpg

 
7042 Gleissperrsignal, Ve3/Ve4  

Märklin-7042.jpg

 
7043 Abdrücksignal, Ra6/Ra7/Ra8  

Märklin-7043.jpg

seit 1961 nicht mehr im Programm

Lichtsignale

Lichtsignale der Serie 70xx haben mechanisch die selben Eigenschaften wie die Formsignale der Serie 70xx. Signale der Baureihe 7187/7188 sind vereinfachte Signale zum Einstieg, wobei das Vorsignal 7187 ohne Hauptsignal 7188 nicht sinvoll betrieben werden kann. Signale der Serie 72xx haben einen abnehmbaren Signalantrieb und (wieder mit Ausnahme der Vorsignale) Möglichkeiten zur Zugbeeinflussung, wobei Standard ein Umschalter und zwei einpolige Schalter sind. Letztere können zum zweiten Umschalter umgebaut werden.

Kat.-Nr. Beschreibung Abbildung Bemerkungen
7044 Lichthauptsignal, Hp0/Hp1  

Märklin-7044.jpg

seit 1958 nicht mehr im Programm
7236 Vorsignal   seit 2003 nicht mehr im Programm
7237 Vorsignal   seit 2003 nicht mehr im Programm
7238 Vorsignal   seit 2003 nicht mehr im Programm
7239 Hauptsignal, Hp0/Hp1   seit 2003 nicht mehr im Programm
7240 Hauptsignal, Hp0/Hp2   seit 2003 nicht mehr im Programm
7241 Hauptsignal, Hp0/Hp1/Hp2   seit 2003 nicht mehr im Programm
7242 Gleissperrsignal, Sh0/Sh1  

Märklin-7242.jpg

seit 2003 nicht mehr im Programm
76383 Vorsignal, Vr0/Vr1/Vr2   mit intergrierter Elektronik,
ohne Zugbeeinflussung
76391 Hauptsignal, Hp0/Hp1   mit intergrierter Elektronik
76393 Hauptsignal, Hp0/Hp1/Hp2   mit intergrierter Elektronik
76394 Hauptsignal mit Gleissperrsignal, Hp00/Hp1/Hp2/Hp0/Sh1   mit intergrierter Elektronik
76395 Hauptsignal mit Vorsignal, Hp0/Hp1   mit intergrierter Elektronik,
Kombination aus 76391 und 76383
76397 Hauptsignal mit Vorsignal, Hp0/Hp1/Hp2   mit intergrierter Elektronik,
Kombination aus 76393 und 76383
76371 Gleissperrsignal,. Sh0/Sh1   mit intergrierter Elektronik
76372 Gleissperrsignal mit Mast, Sh0/Sh1   mit intergrierter Elektronik


Oberleitung im Märklinsystem


Dieser Artikel ist auf der Basis dem Abschnitte 2 der alten "FAQ H0 AC" von Stephan-Alexander Heyn entstanden. Mehr über die Artikel "Märklin H0" unter Märklin H0 : Allgemeines