Kehrschleife

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In einer Kehrschleife führt die Strecke wieder in Gegenrichtung auf sich selbst.
Arrowright.gif     Kehrschleife: Gleisfigur zum Wenden eines Zuges. Dabei führt die Strecke wieder in Gegenrichtung auf sich selbst.


Eine Kehrschleife führt zu einem Kurzschluß im Zweileitersystem.

Während im Mittelleitersystem (Märklin) Kehrschleifen unproblematisch sind, ergibt sich im Zweileitersystem (egal, ob analog oder digital) ein Kurzschluß, weil die Masseschiene (schwarz) an der Weiche auf die Fahrstromschiene (rot) stößt.


Eine Kehrschleife muß an beiden Enden beidseitig isoliert werden.

Man löst dieses Problem, indem man die Kehrschleife an beiden Enden beidseitig isoliert. Das Streckengleis (hier blau und grün dargestellt), ist von der Kehrschleife elektrisch vollständig getrennt.


Der Ablauf ist nun folgender:

Wenn sich der Zug komplett in der Kehrschleife befindet, polt man die Strecke um.
  1. Auf der Strecke liegt an der oberen (in Fahrtrichtung linken) Schiene Masse, an der unteren (rechten) Fahrstrom, so daß der Zug Richtung Kehrschleife fährt. Die Weiche steht auf "gerade".
  2. Der Zug fährt von der Strecke in die Kehrschleife ein.
  3. Wenn sich der Zug vollständig in der Kehrschleife befindet, schaltet man die Weiche um und polt das Streckengleis um.
  4. Der Zug kann nun in über die Weiche auf das Streckengleis weiter fahren.
  5. Weil die Strecke mittlerweile umgepolt ist, entfernt sich der Zug von der Kehrschleife.

Für die schaltungstechnische Realisierung muß man zwischen Analog- und Digitalbetrieb unterscheiden. Bei Analogbetrieb darf sich die Fahrspannung am Zug nicht verpolen. Hier kann man z.B. die Weiche per Gleiskontakt umschalten. Der Kontakt muß so positioniert werden, daß sich der längste Zug komplett in der Kehrschleife befindet. Die Weiche schaltet dann über freie Endkontakte das Streckengleis um. Es gibt auch fertige Kehrschleifenbausteine, die diese Funktion automatisch übernehmen.
Im Digitalbetrieb müssen Kehrschleifen ebenfalls schaltungstechnisch besonders behandelt werden. Hierbei darf jedoch die Polarität der Fahrspannung am Zug während der Fahrt gewechselt werden, da die Fahrtrichtung bei DCC lokbezogen übertragen wird. Dies eröffnet neue Möglichkeiten für die Schaltungstechnik. Siehe dazu auch http://atw.huebsch.at/Elektronik/Kehrschleife.htm oder http://www.opendcc.de/elektronik/reverser/kehrschleife.html oder FAQ_Digital.

Dieselbe Problematik zeigt sich auch bei Gleisdreiecken. Unter Umständen tritt das Problem auch bei anderen, nicht so offensichtlichen Gleisfiguren auf. In solchen Fällen muß u. U. ein Fahrstrombereich mit vollkommen getrennter Masse eingerichtet werden, um Kurzschlüsse zu verhindern.

Auch beim Vorbild gibt es Kehrschleifen. Die bekannteste befindet sich auf der Selketalbahn in Stiege. Außerdem sind sie häufig bei Straßenbahnen zu finden, so z.B. in Essen-Katernberg.