Kontaktstrecke

aus DerMoba, der Wissensdatenbank für Modellbahner
Version vom 21. Oktober 2005, 09:25 Uhr von Jan Bartels (Diskussion | Beiträge) (Genauere Unterscheidung der Gleisarten)

(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu: Navigation, Suche

Gleisbesetztmeldungen lassen sich im Mittelleitersystem (Märklin) recht einfach realisieren. Dabei nutzt man aus, daß für die Fahrstromzuführung nur der Mittelleiter und eine Schiene ausreicht. Die andere Schiene kann man dann für die Gleisbesetztmeldung verwenden.


Inhaltsverzeichnis

Prinzip

Bei besetztem Gleis schließt sich der Stromkreis vom Masseausgang des Trafos über den Radsatz und die Gleisbesetztmeldung (Glühlampe) zum Lichtausgang.

Um eine Kontaktstrecke einzurichten, trennt man auf einer Seite des Gleises die Schiene mit einer Trennscheibe durch. An diese Schiene lötet man ein Kabel, das zur Gleisbesetztmeldung geht. Diese Gleisbesetztmeldung besteht im einfachsten Fall aus einer Glühbirne, deren anderer Anschluß mit dem Lichtausgang (gelb) des Trafos verbunden ist. Die andere Schiene verbindet man mit der Fahrstrommasse (braun). Der Mittelleiter wird wie gewohnt an die Fahrstrombuchse (rot) angeschlossen.

Wenn das Gleis besetzt ist, verbindet die Achse eines Wagens oder einer Lok die beiden Schienen elektrisch miteinander. Dadurch wird der Stromkreis vom Lichtausgang (gelb) über die Glühbirne, die isolierte Schiene (Kontaktstrecke), den Radsatz zur Masseschiene und zum Masseausgang des Trafos geschlossen.


Ausführung

Die Gleisbesetztmeldung erzeugt bei besetztem Gleis ein Signal, das mit Masse (braun) verbunden ist. Wenn dies nicht gewünscht ist, muß man mit einem Relais oder einem Optokoppler für eine galvanische Trennung sorgen.

Schnitt durch eine Achse für das Mittelleiter-System. Die beiden Radkörper sind elektrisch miteinander verbunden.

Bei der Realisierung muß man die verschiedenen Gleissysteme unterscheiden:

  • Bei C-Gleisen befindet sich am Ende jedes Gleisstücks eine Brücke, die die beiden Schienen miteinander verbindet. Diese Brücke muß aufgetrennt werden.
  • Bei K-Gleisen sind die Schienen voneinander isoliert. Dies gilt auch für die schlanken Weichen. Ausnahmen von dieser Regel sind die normalen Weichen, schlanke DKWs und Kreuzungen, die umgebaut werden müssen oder nicht in die Kontaktstrecke einbezogen werden dürfen.
  • Bei M-Gleisen sind die beiden Schienen über die Blechböschung miteinander verbunden, so daß sich die Methode hier grundsätzlich nicht anwenden läßt.

Am rollenden Material (Loks und Wagen) sind keine Modifikationen notwendig. Lediglich bei "Gleichstromwagen" sollten die herstellerseitig isolierten Radsätze gegen "Wechselstromradsätze" ausgetauscht werden. Für eine Prinzipskizze eines Gleichstromradsatzes siehe Artikel Leitachsen.

Bei Digitalsteuerungen muß für die Gleisbesetztmeldung je nach Ausführung des Boosters ein getrenntes Netzteil für die Überwachungsspannung (hier: Lichtausgang) verwendet werden. Der andere Ausgang des Netzteils wird dann mit der Masseschiene verbunden (hinter dem Booster).

Vorbild

Auch beim Vorbild dienen isolierte Schienenstücke, die über die Radsätze miteinander verbunden werden, zur Gleisbesetztmeldung. Dabei liegt allerdings ein Relais parallel zu den beiden Schienen. Bei leerem Gleis ist das Relais angezogen. Bei besetztem Gleis überbrückt der Radsatz die Relaisspule, so daß das Relais abfällt. Im Gegensatz zu der Modellbahnlösung ist die Vorbildlösung "drahtbruchsicher". Das bedeutet, daß das Gleis auch dann als besetzt gemeldet wird, wenn z. B. der Anschlußdraht zwischen Schiene und Relais gebrochen (unterbrochen) ist. Bei besetzt gemeldetetem Gleis verhindert die Stellwerkstechnik Zugfahrten in das Gleis. Daher ist es "sicher", ein Gleis im Fehlerfall als besetzt zu melden. Bei der Modellbahn verzichtet man aus Aufwandsgründen häufig auf Drahtbruchsicherheit.