Kontaktstrecke
Gleisbesetztmeldungen lassen sich im Mittelleitersystem (Märklin) recht einfach realisieren. Dabei nutzt man aus, daß für die Fahrstromzuführung nur der Mittelleiter und eine Schiene ausreicht. Die andere Schiene kann man dann für die Gleisbesetztmeldung verwenden.
Inhaltsverzeichnis
Prinzip
Um eine Kontaktstrecke einzurichten, trennt man auf einer Seite des Gleises die Schiene mit einer Trennscheibe durch. An diese Schiene lötet man ein Kabel, das zur Gleisbesetztmeldung geht. Diese Gleisbesetztmeldung besteht im einfachsten Fall aus einer Glühbirne, deren anderer Anschluß mit dem Lichtausgang (gelb) des Trafos verbunden ist. Die andere Schiene verbindet man mit der Fahrstrommasse (braun). Der Mittelleiter wird wie gewohnt an die Fahrstrombuchse (rot) angeschlossen.
Wenn das Gleis besetzt ist, verbindet die Achse eines Wagens oder einer Lok die beiden Schienen elektrisch miteinander. Dadurch wird der Stromkreis vom Lichtausgang (gelb) über die Glühbirne, die isolierte Schiene (Kontaktstrecke), den Radsatz zur Masseschiene und zum Masseausgang des Trafos geschlossen.
Ausführung
Die Gleisbesetztmeldung erzeugt bei besetztem Gleis ein Signal, das mit Masse (braun) verbunden ist. Wenn dies nicht gewünscht ist, muß man mit einem Relais oder einem Optokoppler für eine galvanische Trennung sorgen.
Dieses Prinzip ist nur bei den K-Gleisen und den C-Gleisen anwendbar. Bei den M-Gleisen sind die beiden Schienen über die Blechböschung miteinander verbunden. Am rollenden Material (Loks und Wagen) sind keine Modifikationen notwendig. Lediglich bei "Gleichstromwagen" sollten die herstellerseitig isolierten Radsätze gegen "Wechselstromradsätze" ausgetauscht werden. Für eine Prinzipskizze eines Gleichstromradsatzes siehe Artikel Leitachsen.
Bei Digitalsteuerungen muß für die Gleisbesetztmeldung je nach Ausführung des Boosters ein getrenntes Netzteil für die Überwachungsspannung (hier: Lichtausgang) verwendet werden. Der andere Ausgang des Netzteils wird dann mit der Masseschiene verbunden (hinter dem Booster).
Vorbild
Auch beim Vorbild dienen isolierte Schienenstücke, die über die Radsätze miteinander verbunden werden, zur Gleisbesetztmeldung. Dabei liegt allerdings ein Relais parallel zu den beiden Schienen. Bei leerem Gleis ist das Relais angezogen. Bei besetztem Gleis überbrückt der Radsatz die Relaisspule, so daß das Relais abfällt. Im Gegensatz zu der Modellbahnlösung ist die Vorbildlösung "drahtbruchsicher". Das bedeutet, daß das Gleis auch dann als besetzt gemeldet wird, wenn z. B. der Anschlußdraht zwischen Schiene und Relais gebrochen (unterbrochen) ist. Bei besetzt gemeldetetem Gleis verhindert die Stellwerkstechnik Zugfahrten in das Gleis. Daher ist es "sicher", ein Gleis im Fehlerfall als besetzt zu melden. Bei der Modellbahn verzichtet man aus Aufwandsgründen häufig auf Drahtbruchsicherheit.